11 Fakten über Weihnachten


1. Wer hat’s erfunden? Die Österreicher!

Zum Weihnachtsfest gesungen wurde schon in frühchristlicher Zeit, ab dem Mittelalter gesellten sich zur Sakralmusik auch volkstümliche Weihnachtslieder. Wenn „Pop“ mit „populär“ zu tun hat, dann stammt der erste und größte Weihnachts-Popsong aller Zeiten aus Österreich: „Stille Nacht“, 1818 vom Lehrer Franz Xaver Gruber komponiert und von dem Pfarrer Josef Mohr betextet, wird weltweit in über 300 Sprachen gesungen. Etwa so: „Nate e shenjte! Nate e qete!“ Das war Albanisch. Wobei es auf Estnisch ja fast noch poetischer klingt: „Püha öö, önnistudöö!“

2. Alle Jahre wieder: Bing Crosbys weiße Weihnacht

Mit „White Christmas“ eine goldene Nase verdiente sich der US-Komponist Irving Berlin: 1940 geschrieben, avancierte das Stück ab 1942 zum festlichen Dauerbrenner: Jahrzehntelang führte Bing Crosbys Version die Liste der meistverkauften Songs an. Getoppt wurde sie erst Ende der 90er-Jahre von Elton Johns Nekrolog auf Lady Diana: „Candle In The Wind“.

3. Sammlerstücke: Weihnachtsgrüße von den Beatles

Ein Geschenk an die loyalen Fans: Von 1963 bis 1969 veröffentlichten die Beatles sieben „Christmas Records“ auf Siebenzoll-Flexidiscs. Adressaten waren die Mitglieder der englischen und US-Fanclubs, die das Programm aus Weihnachtsliedern, Hörspielsketchen und Danksagung alljährlich im Briefkasten fanden. 1970, nach dem Ende der Beatles, veröffentlichte Apple Records eine LP-Compilation. Heute sind die „Christmas Records“ der Beatles gesuchte Raritäten, die Höchstpreise erzielen. Das Problem ist nur: Wer eine oder mehrere davon hat, der gibt sie nicht mehr her.

4 „Jingle Beils“ und das „Kommandomodul“

Witzbolde im Weltraum: Die Gemini-6-Astronauten Tom Stafford und Wally Schirra foppten die Bodenstation im Dezember 1965 mit der Meldung, sie hätten eben ein „Kommandomodul“ und „davor acht kleinere Module“ gesichtet, die sich „im polaren Orbit“ in südlicher Richtung bewegten: „Der Pilot im Kommandomodul trägt einen roten Anzug.“ Danach spielten sie auf einer an Bord geschmuggelten Mundharmonika „Jingle Beils“: das erste Weihnachtslied aus dem Weltraum.

5. Das Letzte: Weihnachten mit Wham!

Es gibt kein Entkommen: Sobald die Radiomacher in den Weihnachtsmodus umschalten, läuft seit 1984 „Last Christmas“ von Wham! in Heavy Rotation. Schlimm genug, aber dass Radios keine Bilder übertragen, ist immerhin ein Segen, denn der Videoclip mit seinen arschglatten SUV-Yuppies bei der neckischen Schneeballschlacht ist nun wirklich eine Zumutung und bringt einen auf ganz unchristliche Gedanken.

6. Geschenke sind gut. Sangen einst Twisted Sister

Sie trugen auf dem Kopf, was der heilige Kaufhaus-Klaus gemeinhin am Kinn kleben hat: ganz viele Haare. Und veröffentlichten 2006 das Weihnachtsalbum A TWISTED CHRISTMAS: ein Dutzend Klassiker und Selbstgebackenes zum Thema. Darunter das Stück „Heavy Metal Christmas“, dessen grob materialistische Ausrichtung natürlich nicht gutzuheißen ist. Textprobe: „On my heavy metal Christmas my true love gave to me two pairs of spandex pants and a tattoo of Ozzy.“ Na vielen Dank auch.

7. Geschenke sind unter Umständen doch nicht gut

Weihnachten 1983 schenkte Marvin Gaye seinem Vater eine Pistole. Was er mal besser gelassen hätte. Am 1. April 1984 wurde Marvin Junior nämlich von Marvin Senior erschossen. Mit ebendieser Waffe.

8. Christfest 71: Der Krieg ist vorbei

1969 ließen John Lennon und Yoko Ono in elf Metropolen Plakate mit der Botschaft „War Is Over If You Want It – Happy Christmas from John & Yoko“ kleben. Zwei Jahre später folgte die Musik dazu: „Happy Christmas (War Is Over)“ war gleichermaßen Festtagsgruß und Protestsong gegen den Vietnamkrieg. Ein Kinderchor sang auch mit, dennoch geriet das Stück vergleichsweise unkäsig. Coverversionen gibt’s u. a. von The Used, The Polyphonic Spree und Diana Ross.

9. Möge die Nacht mit uns sein

Auch diese Marktlücke musste irgendwann gefüllt werden: R2D2 „sang“ 1980 „We Wish You A Merry Christmas“. Nachzuhören auf dem Album CHRISTMAS IN THE STARS: STAR WARS CHRISTMAS ALBUM.

10. Für den guten Zweck

Bob Geldofs Allstar-Projekt Band Aid nahm 1984 den Song „Do They Know It’s Christmas?“ auf. Mit dabei: Paul Weller, Bono, George Michael, Boy George und 37 weitere Wohltäter. Die Erlöse von Englands schnellstverkaufter Single gingen an die Hungernden in Äthiopien.

11. Bob Dylan trägt die Weihnacht im Herzen

Man ist Überraschungen gewohnt, aber dass ausgerechnet Bob Dylan ein Weihnachtsalbum aufnimmt, hat wohl niemand erwartet. CHRISTMAS IN THE HEART nennt sich Santa Bobs Benefizalbum; die Erlöse gehen an die Organisation „Feeding America“. Dass das besinnliche Werk im Kreise der kritischen Dylanologen nicht auf ungeteilte Freude stößt, war zu erwarten. Kaufen muss man das Album ja auch nicht, spenden sollte man trotzdem. Ist doch Weihnachten.