22 Pistepirkko – Don’t Go Home, Joe


Aus dem Land mit der höchsten Selbstmordrate und größten Handy-Dichte Europas, aus Finnland also kommt eine der hoffnungsvollsten Gruppen Skandinaviens. 22 Pistepirkko produzieren Pop mit leichter Schräglage und Songs, in denen die Sonne nur selten aufgeht. Trotzdem strahlt auch das aktuelle Album „Eleven“ düsteren Optimismus aus. Zum Film „Downhill City“ (mit Franka Potente) liefern die Nordlichter gar den Soundtrack – und eine veritable Fangemeinde würdigt 22 Pistepirkko längst als skandinavische, ziemlich intelligente Antwort auf die Smashing Pumpkins.

Filmmusiken, eleganter Swing und die gediegene Ästhetik einer klassischen Big Band drängen sich als Vergleiche auf und müssen doch verworfen werden. Mit prominenter Unterstützung nämlich (u.a. Bllxa Sargeld, Katharina Thalbach und Flowerpornoes-Sänger Tom Liwa) ist Tim Isfort eine geschmacksichere, deutsche Variante zu den String’n’Horn-Projekten eines Charlie Parker oder Stan Getz gelungen.