ALIAS


Eine Begegnung mit den Magic Numbers im Sommer 2005: Ihre Debütplatte hatte ziemlich eingeschlagen, und die Band, die man als eine der nettesten der Welt beschrieb, konnte ihr Glück nicht fassen. Ist die Musikwelt doch gerecht? Triumphieren am Ende tatsächlich die Redlichen? Neun Jahre später muss man festhalten: Eher nicht. Die zwei folgenden Alben der zwei Geschwisterpaare Romeo und Michele Godard sowie Sean und Angela Gannon verliefen im Sand, kurze Solo-Ambitionen nahm kaum jemand wahr. ALIAS soll es richten – und doch tappt die Band direkt wieder in ihre Lieblingsfalle. Hauptsongwriter Romeo Godard ist ein sehr talentierter Komponist, der es nicht mag, wenn die Songs zu offensichtlich verlaufen. Also baut er allerhand Kurven und Tempowechsel ein. Wenn die Band live spielt, wird sofort deutlich, wie Godard das jeweils meint. Auf Platte wirken seine Songs dagegen häufig wirr. Zudem sind sie fast immer zu lang. So auch hier: Die ersten Stücke „Wake Up“ und „You Know“ laufen mal knapp über, mal knapp unter sechs Minuten. Man entdeckt gute Momente, aber muss sich auch durch Passagen hören, bei denen sich die Magic Numbers selbst austricksen. Nicht besonders hilfreich ist der neue, synthetischere Sound, der Tiefe suggerieren soll. Dabei sind die Numbers doch sonnige Gemüter! Man sollte die Band jedoch nicht aufgeben: Der Ohrwurm „Shot In The Dark“ oder der elegante Disco-Pop von „E. N. D.“ zeigen, dass die Formel noch immer funktionieren kann. Beim nächsten Mal brauchen wir aber mehr Beweise. ***