2. british rock meeting in Germesheim…


Das 2. British Rock Meeting war bereits seit Monaten mit einem Superprogramm angekündigt. Nach dem grossen Erfolg des 1. British Rock Meeting letztes Jahr in Speyer, waren die Konsumenten leicht zu begeistern und die Veranstalter optimistisch. Kurz vor Beginn des Festivals fing das Dilemma an: Gemeinden und Land machten grösste Schwierigkeiten, so dass die Durchführung in Frage gestellt war. Tage vor Beginn dieser Superveranstaltung hatten sich der Veranstalter und das Land geeinigt. Das Festival fand statt.

SECHZIGTAUSEND JUGENDLICHE pilgerten zur Rheinhalbinsel Grün, bestimmt wäre die Hälfte so oder so gekommen denn es waren mehrere tausend Karten vorverkauft. Achthundert Polizeimanschaften waren trotz Freundlichkeit nicht in der Lage, die Verkehrssituation zu meistern, es ging sehr oft chaotisch zu, erfreulich, dass die Anreisenden ruhig blieben.

Reibungslos wie nie zuvor, bis auf die Anfahrt der Bandwagen, war der Ablauf der Auftritte und des Auf- und Abbaus der Anlagen.

Englische Bühnenmanager und Tontechniker hatten eine zweiteilige Bühne erbaut, auf der eine Riesen-Gesangsanlage installiert war. Die Tonqualität der Musik war garantiert, kurze Pausen zwischen den Auftritten wurden durch eingeblendete Musik überbrückt. Das Wetter war, bis auf kurze Schauer ideal, das Publikum optimistisch und abwartend.

DAS PUBLIKUM: Es reagierte für viele grosse und bekannte Gruppen erstaunlich kühl und zurückhaltend. Am bösesten traf es die Gruppe Uriah Heep, die unter Dosen Bewurf vorzeitig die Bühne verliess. Andere Gruppen wie Strawbs, Roy Young, Max Merrit, Atomlc Booster, Beggars Opera, Frumpy und Family, sonst erfolgsverwöhnt, verliessen betroffen die Bühne. Ein Gefühl, dass die meisten von ihnen garnicht kennen. Dagegen Pink Floyd, Ekseption, Wishbone Ash und Home wurden vom Publikum richtig gefeiert, was bei diesem Festival ganz sicher eine Auszeichnung besonderer Art war. Zu dieser Gruppe der gefeierten Bands gehört auch eine deutsche Karthago aus Berlin. Sie boten einen so überwältigenden Auftritt, dass das ruhige Publikum sich in einen rockenden- Fleischberg zu verwandeln schien.

Radio Luxemburgs Discjockey Kid Jensen verabschiedete diese erfolgversprechende Gruppe von der Bühne mit den Worten: Wau the best German Group I’ve ever seen, I’ve ever heard, increadible Wau. AFN hat den gesamten Karthago Auftritt live mitgeschnitten und sendet diesen Anfang Juli in ganz Europa.

Das alles spricht für sich, spricht für die Gruppe Karthago, spricht für das Festival.

Es war ganz sicher das beste und schönste Festival der letzten Zeit; man sollte jedoch nicht vergessen, dass es nicht ganz durch organisiert war. Das fing an bei der Regelung des Verkehrs in und um das Festival Gelände; dann fehlte ein Programm, was sich sehr negativ ausgewirkt hat, denn niemand wusste, wer wann spielt. Es gab keine Presse Zentrum, die für Pressegedachten Backstage-Passports wurden von den Ordnern ignoriert und das alles nachdem der Veranstalter diese ungeheurere Zuschauermenge zum Grossteil der Presse verdankt. Man sollte natürlich bei der Beurteilung letzterer Fehler einiges dem zeitraubenden und erst spät abgeschlossenen Verhandlungen über das Stattfinden des Festival anlasten, das jedoch reicht nicht, diese Organisationsmängel zu vergessen!

Creatives Collectiv Hudalla