20 Hits der NDW. Diese Anfangsstimmung! Zum ersten Male schickten sich deutsche Interpreten an, die von den Nazis unterbrochene Tradition guter Unterhaltung neu zu beleben. Das schloß eine lustvolle Auslotung der Möglichkeiten puren Nonsens ebenso ein wie die Notwendigkeit, in einem anglo-amerikanisch gefärbten Pop-Kontext zu arbeiten. Gar nicht so einfach!!

Trotzdem, eine Zeitlang ging’s. Hits sprudelten, durchbrachen die Dominanz der Briten und Amis. Prompt machte sich, nein, nicht nationaler Größenwahn, aber eine unreflektierte Hochrechnung der eigenen Möglichkeiten breit, die nicht bedachte, daß neben Profis (Peter Schilling, Falco, Hubert Kah) auch jede Menge offensichtlicher Eintagsfliegen (Frl. Menke, DÖF) und Dilettanten am Werke waren. Als jeder Dämlack und jede halbwegs vorzeigbare Tussi auf Vinyl gebannt war, brach das ganze NDW-Gebäude kläglich in sich zusammen.

Wie dem auch sei, ein paar memorable Hits hat die NDW abgeworfen. Die meisten sind hier versammelt: Der „Goldene Reiter“ wieselt über „Hohe Berge“ zum „Sternenhimmel“ und trifft „Fred vom Jupiter“ mit seinen „Sommersprossen“ in der „Eiszeit“, während „Der Komissar“ verkleidet als „Eisbär“ sagt: „Da vorne steht ’ne Ampel“. Natürlich fehlt Wichtiges, Nina Hagen und Nena sind ebensowenig dabei wie Palais Schaumburg, Ich höre diesen Sampler trotzdem recht gern, er erinnert an eine Stichflamme, die leider eine wirklich vergebene Chance war. Nostalgie auf Raten.