Roskilde 97. Ein Ozean aus Schlamm nach anderthalb Tagen Dauerregen. Am Samstag schien aber wieder die Sonne, und am Nachmittag watete man durch die dampfende Wüstenei ans hintere Ende des Festivalgeländes, um „die Tocs“ zu sehen. Und es ward grandios, weil einfach alles paßte. Jetzt gibt’s den Auftritt als erste Tocotronic-Liveplatte auf CD, naturbelassen und in voller Länge, mit dänischen Stage-Announcements, Oberslackmeister Dirk von Lotzows in charmant schlechtem Englisch vorgetragenen Ansagen („Se next song is called ‚Freiburg‘ – sis is a sitty in dschörmanie“), Zwischenrufen und – Jesus! – mitsingendem Publikum. Alles so authentisch, daß einem fast die Schuhe bei dreckig werden. Man möchte die Augen verdrehen und noch lange, lange damit angeben, daß man da dabei war, aber es ist wohl wichtiger, zu vermelden, daß es diese Platte nur in einer 2222er-Auflage (indie as indie can) und nur per Mailorder bei Tugtronisch Records (Fax: 09101/5530) gibt. Hach ja, und wie Arne dann am Schluß meinte, wir sollten uns alle Mötley Crüe ankucken. Haben dann wohl die wenigsten gemacht. Wir sind dann ja weiter zu…Tak.