Dimebag Darrells Grabschändung: Metal-Sänger gesteht schlechten Scherz


Der Mann braucht Polizeischutz: Ex-Nuclear-Hellfrost-Sänger Reece Eber hat das Grab von Pantera-Gitarrist Dimebag Darrell geschändet - aus Promogründen.

So ähnlich hätte auch Berni Mayers Metal-Roman „Black Mandel“ gipfeln können: Vandalen haben das Grab des am 8. Dezember 2004 erschossenen Pantera-Gitarristen Dimebag Darrell geschändet. Offenbar haben mehr oder weniger Unbekannte über dem Grabstein Müll ausgekippt und das Wort „Fag“, was übersetzt soviel wie „Schwuchtel heißt, über die Inschrift gekritzelt. Den Fotobeweis davon posteten Pantera selbst am Samstag auf Facebook, in dem sie einen Instagram-Screenshot teilten.

Unter dem Instagram-Post mit dem Foto der Grabschändung heißt es: „I HATE pantera…with a passion. and so does the rest of my band. so on tour going through texas we paid douchebag darrell a visit, we spit on his grave, stole a pair of cowboy boots, and i wrote ‘FAG’ on his grave… in not a homophobe but i hope the panturrrra fans see this and shit themselves with anger…FUCK DIMEBAG, buncha racist hillbillies.“

Pantera kommentierten dieses Foto mit den Worten: „We are absolutely disgusted by this! We ask that all of you please show Dime & his grave the respect he deserves. This conduct will not be tolerated and the authorities have been notified.“

Der Absender, ein User namens „crustyplague“, so hieß es, stehe angeblich in Verbindung mit der Metalband Nuclear Frost, die folglich von Pantera der Grabschändung bezichtigt wurden. Nuclear Frost selbst haben reagiert und jegliche Schuld oder Beteiligung von sich gewiesen. Sie sei wohl eher bei deren Ex-Sänger zu suchen, behaupten sie in einem Facebook-Post. Einen Shitstorm mit teilweise sehr direkten Drohungen konnten sie dadurch trotzdem nicht verhindern.

Und siehe da: Ihre Anschuldigungen wurden mittlerweile bestätigt. Hinter der vermeintlichen Grabschändung steckt tatsächlich Nuclear Hellfrosts Ex-Sänger Reece Eber. Er postete auf seiner Facebook-Seite und der von Nuclear Hellfrost eine Entschuldigung, bekennt späte Reue und zieht immerhin die bisher beschuldigte Band aus der Verantwortung:

„Hier ist Reece Eber (…) Ich habe vollkommen ignorant und unverhältnismäßig gehandelt. Es gibt KEINEN Grund zu tun, was ich getan habe und wenn ich sage ,Ich‘, dann meine ich MICH allein. Meine Freunde waren nicht anwesend bei meiner Aktion und ich hätte sie einholen sollen, als sie weggingen. Stattdessen habe ich ein Stück Papier mit einer Beschimpfung gegen einen Mann, den viele vergöttern, zurückgelassen und das nur für einen billigen Lacher und ohne an die Konsequenzen zu denken. (…) Ich verstehe, wie ihr euch fühlt und ich war ein Arschloch, weil ich es bewusst auf Aufsehen angelegt habe (…) Ich kann nicht ausdrücken, wie sehr es mir Leid tut, Vinnie Paul, der Abbott-Familie, den anderen Pantera-Mitgliedern und allen Bands, an denen Darrell beteiligt war, Schmerzen bereitet zu haben.“

Nach all den Drohungen, die vorab schon Nuclear Hellfrost von Pantera-Fans um die Ohren kriegten: Da dürfte jemand fortan Polizeischutz oder gleich einen Platz im Zeugenschutzprogramm gebrauchen können.