Filme des Jahres, die;


1) Borat; Smarter als du und ich, muriger als du und ich: Seit DAS LEBEN DES BRIAN hat keine Komödie mehr für derart viel Aufregung gesorgt – und dabei ist BORAT allemal genial genug, weder die eingeforderte Politsarire noch die angemahnte Bad-Taste-Comedy EU sein. Der Mix aus Inszenierung und Dokumentation wird noch in lahren mit Staunen analysiert werden.

2) The New World; Ein Film *a ie aus einer anderen Welt: In Sachen Erzählungsaufbau einzig seinen eigenen Gesetzen folgend, nutzt Altmeister Terrence Malick in seinem ersten Film seit 1997die Geschichte der Indianerin Pocahontas und der europäischen Erschließung Amerikas als Ausgangspunkt dafür, in traumhaften Schnittfolgen darüber zu meditieren, wer wir sind und was wir sind.

3)The Departed;

Oper gegen Rockn Roll heißt es in dem sensationell ausgetüftelten Katz&.Mausspiel von Martin Scorsese, der die Theatralik von Jack Nicholson auf die Rotzigkeit der Jungspunde Leonardo DiCaprio und Matt Dämon prallen lässt. Und Mark Wahlberg stiehlt allen die Schau.

4) Casino Royale; Alles richtig gemacht: Nichteine Spur des anzüglichen Altherrenmiefs von 1’iiTce Brosrun wohl durch diesen atemberaubenden Actionfilm, in dem Daniel Craig den Agenten 007 als lean and mean killing machine neu erfindet.

5) Inside Man; Erfreulich zu sehen, wie gut Spike Lee sein kann, wenn er seine persönliche politische Agenda außen vor lässtund eine gut geölte Genremaschine einfach nur professionell mit visuellen Einfallen und klugen Anmerkungen zur Zeit befeuert.

6) Brokeback Mountain; Ein Klassiker So epochal ist diese Liebe, die nicht sein darf, dass es eigentlich überhaupt keine – aber dann natürlich doch eine große – Rolle spielt, dass es zwei Männer sind, die sich da über Jahrzehnte nacheinander sehnen und doch nicht zusammenkommen können.

7) Cache; Wenn Michael Haneke schlechte Filme macht, dann sehr. AberCACHEistüber jeden Zweifel erhaben, ein durch und durch beunruhigender Thriller über den Verlust der Privatsphäre, den man mühelos auch als Parabel auf die aktuelle Weltsituation verstehen darf.

8) Der ewige Gärtner; Afrika selbst ist es in Fernando Meirelles“ Bearbeitung des Romans von John Le Carre, das die Pharmaindustrie anklagt. Ein zorniger, wilder Film, dessen Wut genuin ist, ohne dass die Liebesgeschichte in seinem Zentrum darunter leiden müsste.

9) Babel; Noch mehr politisches Engagement, noch mehr Wut: Alejandro Gonzalez Inarri tu sucht in seiner modernen Antwort auf David Wark Griffiths Stummfilmklassiker INTOLERANCE auf drei Kontinenten nach der Wurzel allen Übels und ist immer dann brillant, wenn ersieh wunderbare Momente von einmaliger Intimität gönnt.

10) Volver; volver ist nicht Pedro Almodovars bester Film (das ist HABLA CON ELLA),aber er verknüpft so unwiderstehlich gekonnt Handlungsfäden, die eigentlich unmöglich zusammenpassen können, dass man sich gern ergibt. Und wenn Penelope Cruz singt, ist es eh um einen geschehen.

DIE ÜBELSTEN 2006

1) Das Mädchen aus dem Wasser; Wenn schon daneben, dann richtig. Als seinen persönlichen E.T., sein bleibendes Meisterwerk hat M.

Night Shvamalan diesen Mystery-Popanz konzipiert – und vegaß dabei vor lauter Eitelkeit jedes Maß und sämtliche Grundzüge des Erzählens. Unrettbar.

2) The Da Vinci Code; Wie man einen Pageturner in einen drögen Labermarathon verwandelt, zeigt Ron Howard in diesem stocksteifen Mysterienspiel, das zudem vor allem da filmisch versagt, wo es sich ansatzweise von der Vorlage entfernt.

3) Marie Antoinette; Cooles Konzept: Französischer Königshof, unterlegt mit Punkrock. Bloß: Was will uns Sofia Coppolas repetitive Ausstattungsorgie sagen? Dass Marie-Antoinette die bessere Paris Hilton ist? Auweh!

4)Brick;Nochso ein Film, deran seinem Konzept scheitert, weil es eine Sackgasse ist: Film noir an einer amerikanischen Highschool das ist die Idee. Aber der Film selbst weiß nie, warum er so sein soll, wie er ist.

5) The Wicker Man; Von allen guten Geistern verlassen ist dieses Remake des beunruhigenden Horrorklassikers von 1973, das exakt eine gute Idee hat, dann aber jegliche Existenzberechtigung mit einem völlig witzlosen Schluss verspielt. Buchstäblich.