Frei.Wild spielen auf dem With Full Force-Festival


Die Debatte um Politik in Pop- und Rockmusik sensibilisiert sich: nach der Bestätigung springen erste Medienpartner ab.

Die Debatte um die umstrittene Südtiroler Band Frei.Wild geht in die nächste Runde. Die Veranstalter des Metal- und Hardcore-Festivals With Full Force hatten am Dienstag bekanntgegeben, dass sie mit Frei.Wild „die momentan angesagteste, zugkräftigste und umjubelste, aber auch eine der umstrittensten Bands des Streetpunk-Sektors“ für einen diesjährigen Auftritt verpflichtet haben. Weiter heißt es in der Ankündigung: „Gehasst und geliebt – das trifft es perfekt. Wir stehen für Toleranz, beteiligen uns nicht an Hexenjagden und freuen uns, Euch die Band zum Jubiläum erneut präsentieren zu können.“ Diese Entscheidung fordert nun Konsequenzen: Mit dem Dortmunder Musikmagazin VISIONS springt der erste Mitpräsentator des With Full Force-Festivals ab.

„Mit Frei.Wild hat das With Full Force eine Band bestätigt, die sich mit nationalistischen Tendenzen in der Mitte der Gesellschaft positioniert. VISIONS will das nicht unterstützen und zieht sich deshalb aus der Präsentation des Festivals zurück“, erklären die Kollegen auf ihrer Homepage. Das Feedback auf diese Entscheidung und die dadurch ausgelöste Debatte ist enorm – und in der Sache nicht neu. So sehr wie Frei.Wild als – kommerziell durchaus erfolgreiche – Band polarisiert, so sehr polarisiert auch der jeweilige Umgang mit ihr.

Dass mit Frei.Wild-Fans offenbar nicht zu spaßen schwer über „ihre“ Band zu diskutieren ist, mussten zuletzt Jennifer Rostock erfahren, als die auf ihrer Facebook-Seite einen Shitstorm aushielten, nachdem sie ebenda erklärten, auf ihren Konzerten niemanden mehr mit T-Shirts von den Böhsen Onkelz oder Frei.Wild sehen zu wollen. Auch Jupiter Jones sahen sich im Dezember der nicht immer differenzierten Kritik der Frei.Wild-Fans ausgesetzt, nachdem sie in einem Fernsehbeitrag der ZDF-Sendung „aspekte“ sinngemäß sagten, Frei.Wild spiele durch eine nationalistische Attitüde in Texten und Haltung Rechtspopulisten und Nationalsozialisten in die Arme.

Nachtrag: Frei.Wild haben ihren Auftritt beim With Full Force Festival mittlerweile selbst abgesagt.