„Fuck You, Google+“: Hassvideo gegen YouTube 830.000 mal geklickt – auf YouTube


Mit ihrem Engagement gegen Googles Firmenpolitik hat eine junge Britin dem Konzern ungewollt Werbeeinnahmen beschert.

Erst vor Kurzem hat der Internetkonzern Google die Nutzungsbedingungen seines Videoportals YouTube geändert. Fortan können Videos nur noch mittels Google+-Account kommentiert werden. Für viele Nutzer ein Grund zur Aufregung, speichert Googles Social Network doch ungewollt viele Daten. Eine junge Britin hat ihrem Frust nun Luft verschafft und ein kritisches Video online gestellt.

Schon der Titel ihres selbstgeschriebenen Songs, den die junge Britin Emma Blackery in diesem Video singt, verrät viel über ihre Grundhaltung: „Fuck You Google+“ ist eine Abrechnung mit der YouTube-Mutter Google und dem neuen Zwang zur Benutzung des hauseigenen Netzwerkes Google+. Ungeniert singt sie: „You took YouTube and fucked it in the ass“ und „ Fuck you, Google+. We don’t want your fucking fuss“ und spricht damit offenbar einer großen Schar gefrusteter YouTube-Nutzer aus der Seele. Nach nur vier Tagen wurde das Video rund 830.000 mal geklickt. Wo? Bei YouTube selbst.

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Was Mrs. Blackery dabei erst nicht zu bedenken schien: YouTube und damit auch Google verdienen Geld mit dem Erfolg ihres Videos. Denn: Emma Blackery ist nicht etwa eine private YouTube-Nutzerin. Mit ihren mehr als 420.000 Abonnenten und knapp 100 Videos nutzt die Musikerin die Videoplattform unter anderem um ihre EP „Distance“ zu bewerben. Schließlich erklärte sie gegenüber der britischen Website The Register, Google würde 45 Prozent der Werbeeinnahmen, die das Video generiert, behalten. Sie bekäme den Rest.

Wenn auch Emma Blackery mit ihrer Kritik etwas scheinfromm daherkommt, sie ist nicht die einzige. Erst vor Kurzem hat sich YouTube-Gründer Jawed Karem persönlich zu Wort gemeldet: Auf seinem YouTube-Kanal stellt er die Frage, warum zum Teufel er sich bei Google+ anmelden müsse, um ein Video zu kommentieren. Seinem Beispiel folgen Tausende von YouTube-Nutzern, die diese neue Politik kritisieren, sich mit ihrem Tadel aber dennoch dem Diktat Googles unterwerfen müssen: Das am 6. November 2013 veröffentlichte Video, das die neue Kommentarfunktion erklärt, hat bis heute fast 42.000 Kommentare erhalten, die meisten negativ – und abgegeben mittels Google+.