Future Islands, Howler, Liars – die Platten der Woche vom 21. März 2014


Diese Woche erscheinen unter anderem die Alben SINGLES von Future Islands, WORLD OF JOY von Howler und MESS von LIARS. Alle weiteren Neuheiten findet Ihr im Text und in der Galerie.


Album der Woche: Future Islands – SINGLES

Wir müssen über den Sänger reden. Wenn Future Islands aus Baltimore ihre Songs beginnen, erwartet man zunächst luftige, smarte und klare Vocals, wie man sie von Ed Droste (Grizzly Bear) oder Ezra Koenig (Vampire Weekend) kennt. Doch Samuel T. Herring macht es anders. Vielleicht so: Man stelle sich Lambchops Kurt Wagner vor, der gerade einen Crash-Kurs bei Joe Cocker besucht hat. Herring legt alles in seine Stimme hinein; auf der Bühne rekelt und windet er sich wie ein angeschossenes Tier.

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Howler – WORLD OF JOY

Als Howler vor drei Jahren ihr erstes Album AMERICA GIVE UP veröffentlichten, prophezeiten ihnen Kritiker eine große Zukunft. Schnell war die Band ein Mustsee auf Branchentreffs wie dem SXSW in Austin, Texas. Doch die Massen konnten Howler nicht gerade auf ihre Seite ziehen. Maximal kopfnickend stand man auf Konzerten und gestand der Band aus Minneapolis, Minnesota, immerhin etwas Potenzial zu. Dieses wollten Howler bei ihrem zweiten Album mit ein paar Veränderungen voll ausschöpfen: Psychedelischer sollte es sein. Inspiriert vom Pop der 60er-Jahre.

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Liars – MESS

So kaputt kann die Musikindustrie nicht sein, wenn eine so verquere Band wie Liars nach 14 Jahren und sechs Alben noch existiert. Eines dieser Alben, THEY WERE WRONG, SO WE DROWNED aus dem Jahr 2004, wurde von Kritikern verrissen, ein anderes, LIARS von 2007, ging in einer Flut von fast identisch klingenden Lo-Fi-Produktionen unter.

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Kevin Drew – DARLINGS

Ob es Broken Social Scene als Band noch gibt? Als Idee wahrscheinlich schon. Das, was die kanadische Großgruppe über ein Jahrzehnt produzierte, hatte mit Lust am Experiment und offensiver musikalischer Promiskuität zu tun. Mit kontrolliertem Chaos in einem Freundeskreis von bis zu 30 Musikern, der sich verabredete und wieder auseinanderging.

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BLACK LIPS – UNDERNEATH THE RAINBOW

Am Ende des Regenbogens steht ein Topf voll Gold, heißt es. Mit dem Titel ihres siebten Albums gehen die Black Lips weiter und vergraben ihre neuen Punk’n’Roll-Werke an einem Ort unter dem Regenbogen. Märchenhaft geht es dort nicht zu, sondern es lauert das Düstere und Abgründige, ein bisschen so, als könnte einem jederzeit die fiese Fratze eines Wolpertingers entgegenspringen.

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Freddie Gibbs And Madlib – PIÑATA

Freddie Gibbs ist einer der interessantesten Straßenrapper der jüngeren Vergangenheit; in seiner Stimme vereinen sich die Wut von 2Pac, die unverwüstliche Bong-Ruhe von Snoop Dogg und die schmerzgestählte Altersweisheit von Scarface. Und seinen Geburtsort teilt er sich mit dem „King Of Pop“: Gary, Indiana. Gibbs’ Partner Madlib ist eine Ikone der globalen Beat-Bewegung; in seinen Produktionen vereint sich alles, was sein sagenumwobener Plattenkeller in der kalifornischen Kleinstadt Oxnard so hergibt.

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Jamaica – VENTURA

Vielleicht ist es ja tatsächlich das Wetter. Denn Jamaica, das Pariser Duo aus Antoine Hilaire und Florent Lyonnet, hat sein zweites Album VENTURA in einem Studio aufgenommen, das direkt am Ventura Boulevard liegt, der sich durch Los Angeles zieht, das wiederum in Südkalifornien liegt, wo es, glaubt man einem alten Popsong, bekanntlich niemals regnet. Und was soll man sagen: VENTURA klingt verdammt sonnig.

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Kreisky – BLICK AUF DIE ALPEN

Beim Berlin-Konzert seiner Band Kreisky meckerte Sänger Franz Adrian Wenzl: Er habe im Musikexpress eine Liste der 100 besten deutschsprachigen Lieder gesehen – und keinen einzigen Kreisky-Song darin gefunden! Eine Frechheit! Wir weisen diesen Vorwurf von uns: Eine solche Liste ist bei uns nie erschienen.

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Lyla Foy – MIRRORS THE SKY

Die junge Britin Lyla Foy begann ihre Karriere unter dem Namen WALL und spielte enorm verschüchterten Synthie-Pop, ihre Coverversion des Folksongs „Something On My Mind“ von Karen Dalton verschaffte ihr erste Aufmerksamkeit. Den Kunstnamen hat sie für das erste Album abgelegt, ihrer musikalischen Grundausrichtung ist Lyla Foy treu geblieben.

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