Herzplatten


Serie: Die 1 000 Lieblingsalben des Musikexpress

Marvin Gaye

WHAT’s GOING ON (1971)

Ende der Sechziger steckt der Motown-Star in der Krise: Partnerin Tammi Terrell stirbt an Krebs, seine Ehe scheitert, er hat ein Koks-Problem und seine Freunde sterben in Vietnam. Was zum ersten Konzeptalbum des R&B führt – Thema: eine Gesellschaft, die auf Ausbeutung und Rassismus basiert. Ein Meilenstein der Black Music.

The Lords Of The New Church

THE LORDS OF THE NEW CHURCH (1982)

Anfang der Achtziger ist New York ein dreckiger Moloch, in dem Drogen und Gewalt zum Alltag zählen, Punkrock der angesagte Sound ist, und skurrile Gestalten wie Stiv Bators (Ex-Dead-Boys) als Szene-Helden gelten. Zu Recht: Das Debüt seiner Allstar-Truppe aus Mitgliedern der Baracudas, Damned und Sham 69 serviert Goth-Hymnen, die bis heute für gesträubte Nackenhaare sorgen.

Les Rita Mitsouko

THE NO COMPRENDO (1986)

Ein Pornosternchen, ein Hausbesetzer und eine Produzenten-Legende (Tony Visconti) kreieren das beste französische Rockalbum aller Zeiten: ein fröhlicher, schriller, wahnwitziger Bastard aus New Wave, Synthie-Pop und Chansons, dessen Entstehungsgeschichte von Jean-Luc Godard dokumentiert wird. Motto: „C’est Comme Ça“!

Beastie Boys

PAUL’S BOUTIQUE (1989)

Auf ihrem zweiten Album distanzieren sich die Tick, Trick und Track des HipHop von ihrem infantilen Debüt und begeben sich in die Obhut der Dust Brothers. Das Ergebnis ist eine Sample-Orgie mit 105 Song-Zitaten von McCartney bis Sly Stone – verarbeitet zu herrlich überdrehten Tracks. Die Blaupause für alles, was noch kommt.