In Australien hätte sich Duisburgs Loveparade-Tragödie fast wiederholt


Der Unfall passierte am Freitagabend, als Zuschauer nach dem Konzert von DMA's die Show von London Grammar auf einer anderen Bühne sehen wollten.

Die Besucher des Fall Festival im australischen Lorne sind am Neujahrswochenende nur knapp einer Tragödie entkommen. 13 Frauen und sechs Männer wurden mit Knochenbrüchen, Kratz- und Schnittwunden ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem es an einem zu engen Ausgang zu Drängeleien und schließlich zu einer Panik kam. Insgesamt gab es über 60 Verletzte.

Involvierte Festivalbesucher berichteten gegenüber dem „Sydney Morning Herald“ von dramatischen Szenen. Einer erinnert sich an das Geräusch von brechenden Knochen und Menschen, die „I am dying“ schrien. „Es lagen zehn Menschen über mir“, erzählt ein anderer, „ich spürte förmlich, wie die Luft aus mir herausgepresst wurde und wollte bloß, dass es vorbei geht.“

Der Präsident der Australian Medical Association, Dr. Michael Gannon, zeigte sich entsprechend erstaunt, dass es keine Toten gab.

Der Unfall passierte am Freitagabend, als Zuschauer nach dem Konzert von DMA’s die Show von London Grammar auf einer anderen Bühne sehen wollten. Nachdem für breitere Ausgänge und erhöhte Sicherheitsvorkehrungen gesorgt war, wurde das Festival teilweise fortgesetzt.

Bei der Loveparade 2010 in Duisburg ging eine ähnliche Ausgangssituation nicht so glimpflich aus: Bei dem Versuch, durch einen zu kleinen, Nadelöhr-artigen Tunnelausgang auf das Partygelände zu gelangen, brach eine Massenpanik aus. 21 Menschen starben, 541 wurden verletzt.

Das Falls Festival 2016 fand vom 28. – 31. Dezember 2016 an insgesamt vier verschiedenen Locations statt: In Lorne, Byron Bay, Fremantle und Marion Bay (Tasmanien) traten an vier Tagen über 40 Bands auf, darunter Childish Gambino, The Avalanches, London Grammar, Catfish And The Bottlemen, Jamie T, Parquet Courts, DMAs, AlunaGeorge, Booka Shade und viele mehr.