Kein Remmidemmi mehr. Zum Tod von Sebastian „Sebi“ Hackert


Am 21. Februar ist völlig überraschend Sebastian „Sebi“ Hackert, Mitglied und Produzent von Deichkind, in Hamburg verstorben, nach letzten Informationen handelte es sich um einen Herzinfarkt. Hackens Tod bedeutet einen schmerzlichen und im Grunde unersetzlichen Verlust für die Band. Hacken zählte 1997 zu den Gründungsmitgliedern von Deichkind und galt als ihr musikalischer Kopf. Er war die treibende Kraft hinter dem spektakulären Wandel des Deichkind-Sounds von HipHop hin zu Elektro und Techno in den letzten fahren. Mit nie nachlassender Hingabe feilte er am Klangdesign der Songs. Auch für andere Bands wie Fettes Brot, deren letzte zwei Studioalben er abmischte, war er aktiv. Durch ihre ebenso schweißtreibenden wie mitreißenden Liveshows gelang es Deichkind, die in der HipHop-Szene von vielen Kollegen seltsamerweise nie besonders ernst genommen wurden, ein völlig neues Publikum für sich zu begeistern. Sebi Hacken war dabei so etwas wie das Herzstück der Band, der Mann im Zentrum, der sich um geschäftliche Belange kümmerte und als Live-Mixer für den Sound bei den Konzerten verantwortlich zeichnete. Wegbegleiter und Freunde beschreiben Sebastian Flackert als leicht fatalistischen Menschen und Musiker, der zu sprunghaften Entscheidungen neigte und nur schwer auszurechnen war – und mit dieser Einstellung den Geist seiner außergewöhnlichen Band perfekt repräsentierte. Nachdem in den letzten Jahren bereits Malte Pittner und Buddy Inflagranti Deichkind verlassen haben, ist von der Originalbesetzung nur noch Philipp Grütering dabei. Wie es mit Deichkind weitergeht, ist offen. Die bereits gebuchten Shows im Sommer 2009 werden stattfinden, ist auf der Website der Band zu lesen, „ob wir Deichkind darüber hinaus weiterführen möchten, können wir im Moment nicht sagen“.

www.deichkind.de