Künstler vs. Streamingdienste: Thom Yorke legt nach, Radiohead-Manager spricht sich für Spotify aus


Thom Yorke und Nigel Godrich haben ihre Musik teilweise aus Streamingangeboten entfernen lassen - und damit eine Diskussion über derartige Geschäftsmodelle entfacht.

Radiohead-Sänger Thom Yorke und Produzent Nigel Godrich haben tatsächlich eine neue Debatte über das Für und Wider von Streamingdiensten initiiert. Nachdem sie ihre Musik teilweise aus dem Angebot von Spotify und anderen Diensten nehmen ließen und Spotify auf den Boykott reagiert hatte, liefern sie sich mit Gegensprechern ein regelrechtes Twitter-Gefecht. Radiohead-Co-Manager Brian Message hat derweil Partei für Spotify ergriffen und gleichzeitig erklärt, wie gut und wichtig es für die Industrie und junge Künstler ist, dass Thom Yorke seine Kritik öffentlich äußert.

Produzent Stephen Street etwa warf Thom Yorke vor, der Radiohead-Sänger hätte durch die Art des Vertriebs des Radiohead-Albums IN RAINBOWS bereits 2007 das falsche Zeichen gesetzt. Damals stellten Radiohead ihr Album ins Internet und überließen den Download-Preis dafür komplett den potentiellen Käufern. Dies habe nur eine so großen und erfolgreichen Band wie Radiohead geholfen beziehungsweise nicht geschadet, noch unbekannten Musikern hätten davon aber nichts gehabt, so Street. Thom Yorke reagierte mit den folgenden Worten: „For me ‚In Rainbows‘ was a statement of trust. People still value new music…That’s all we’d like from Spotify. Don’t make us the target.“ Es ginge ihm sehr wohl um andere Künstler, man solle ihn und seine Band in der Debatte nun nicht zum Ziel erklären. „Not enjoyed being target for facile mudslinging we’ve the right to discuss and optout of Spotify. debate isimportant“, twitterte Yorke am heutigen Mittwoch hinterher.

In einem BBC-Interview sprach sich Radioheads Co-Manager Brian Message derweil für Spotify aus. Er sagte unter anderem:

“I think myself and a whole range of managers look at new technology developments such as Spotify as a good thing. The Internet is a really cutting edge way of fans and artists to communicate with each other and we want to see that opportunity develop and evolve. Streaming services are a new way for artists and fans to engage.”

Thom Yorke und Nigel Godrich, die beiden Musiker der Supergroup Atoms For Peace, hatten am Sonntag ankündigt, ihr gemeinsames Album AMOK sowie Thom Yorkes Soloalbum THE ERASER beim Anbieter Spotify und anderen Streamingdiensten entfernen zu lassen, weil gerade die kleineren Künstler, die dort entdeckt werden könnten, so gut wie nichts verdienen würden. Gleichzeitig befürchtete Nigel Godrich, dass ihre gemeinsame Aktion nichts als ein „kleiner, bedeutungsloser Aufstand“ werden würden. Die tatsächlichen Folgen bleiben freilich abzusehen.