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Der Soundtrack zum Heft 50 Downloadtipps*

1. Rival Schools „UsedForGlue“

Sänger Walter Schreifels ist laut Olli Schulz einer der „credibehten Indie-Hardcore-Typen aller Zeiten“. Recht hat er. Hier: der „Hit“ des (bislang einzigen) Rival-Schools-Albums, ein Punk-Club-Klassiker.

2.Youth Of Today „No More“

In dieser New Yorker Hardcore-Band war Schreifels ebenfalls aktiv. YOT halfen mit Songs wie diesem Pro-Vegetarismus-Manifest mit, der „Straight Edge“-Bewegung eine (laute) Stimme zu geben.

J. Olli Schulz „Saunaaufguss Lankwitz“

Wenn schon Witzbardentum mit voller Absicht, dann richtig. Ein Stück Countrypoppunkrock von der „Bibo“-EP:

„Da hör‘ ich schon die Rentner schreien: ,Aufguss, Aufguss gleich gibt’s Aufguss! Aufguss, Aufguss, weil das sein muss!'“

4. Mott The Hoople „All The Young Dudes“

Jetzt haben auch die Glam-Heroen um Ian Hunter Reunion-Shows angekündigt. Young Dudes werden da im Herbst nicht auf der Bühne stehen. Aber ihr (von David Bowie geschriebener) Hit ist immergrün.

5. A Camp „Golden Teeth And Silver Medals“

Eine nette Runde von Gästen tummelt sich auf dem zweiten A-Camp-Album. Hier: Nina Persson im bezaubernden Duett mit Nicolai Dunger.

6. Sparklehorse „Knives Of Summertime“

Mit seiner Slide Guitar eingecheckt im A Camp: Sparklehorse-Chef Mark Linkous. Ein hübsch grandaddyiger Song vom letzten Album.

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7. Joan As Police Woman „To America“

Und dann ist da noch Joan Wässer, die für A Camp Violine spielt. Hier der Schlusssong von ihrem letzten eigenen Album TO SI1RVIVE, auf dem sie wiederum Rufus Wainwright zum Duett begrüßt.

Vor 10 klaren auf dem Musite.xl)res.i- Cover

8. Blur „Coffee + TV“

Was man 1999 noch nicht wissen konnte: 13 sollte das (vorerst) letzte Blur-Album mit Graham Coxon sein. Der hatte auf der zweiten 13-Auskopplung seinen ersten und (vorerst) letzten Lead-Gesangs-Auftritt auf einer Blur-Single. Und warum immer „vorerst“? Weil im Sommer die Blur-Reunion ansteht und man ja wohl wird hoffen dürfen.

9. Bosse „3 Millionen“

Bevor der Mann hier wieder nur schlechte Kritik einfährt: Die erste Single vom neuen Album ist ein tolles treibendes Stück deutschsprachiger Popmusik mit genau der richtigen Grandezza/Wehmut-Mischung, die auch das vorletzte Album von Schrottgrenze so hörenswert gemacht hat.

10. Pete Dohertv „Salome“

Also wirklich. Kommt der Kollege Lindemann rein und behauptet, die neue Pete Doherty klinge wie Bananafishbones. „Lied 5 ist original Bananafishbones, live & aconsticin Bad Tölz.“ Hm. Überprüfen Sie’s lieber noch mal selber.

11. Gaslight Anthem „Angry Johnnv And The Radio“

Ein Song von den Zitiermeistern aus New Jersey (s. S. 15) übers Radiohören im Auto mit Dylan-Zitat. „And I’m still here sitting / Thinkin‘ ‚baut thegovernment…“ Vom ersten Album SINK 0R SW1M.

12. Miles Davis „Deception“

Punkrocktypen, die für Jazz werben? In ihrem Song „Miles Davis And The Cool“ plädieren Gaslight Anthem für den Blick über den musikalischen Tellerrand. Dann hören wir doch mal rein in Miles‘ Post-Bebop-Meilenstein BIRTH OF THE €001. von 1950.

13. The ShakyHands „A New Parade“

Die Politik der zittrigen Hand: Das Quartett aus Portland flog uns grad letztens noch mal durch den Radar. Drum hier ein Tipp vom letztjährigen grandios kratzigen Schraddel-Indie-Album

14. Julie Andrews & Charmian Carr & Heather Menzies „Do Re Mi“

Folgeschäden von der Berlinale-Retrospektive. Julie Andrews und die Trapp-Kinder in Rodgers & Harnmersteins Musical THE SOUND OF MUS1C. Idiotisch catchy. You’ll hate it. You’U love it.

15. Who Made Who „Fiat Beat“

Da kommt kein Stotfvieh mit: die Disco-Verschärfung des Mr.-Oizo-Hits, die die Dänen zu Clubhelden machte.

16. WhoMadeWho „The Plot“ (Discodeine Remix)

Wer nur mal schnuppern mag: der Titeltrack vom neuen Album, kostenlos, als noch energischer shuffelnder Remix: http://rcrdlbl.com/artists/ WhoMadeWho/track/The_ Plot Discodeine_Remix

17. The Duloks „(I’m Going ToFoilowYour) Star Trau“

Kreuchen und fleuchen schon seit einigen Monaten durchs Netz und hierzulande auch durch winzige Clubs: die Duloks (Ex-Ewoks) – drei Mädchen aus London in Shorts und Kniestrümpfen und mit tollem Orgel-Indiepop-Ohrwurm.

18. Pet Shop Boys „Beautiful People“

Auf dem neuen Album schaffen es die zwei Nussknacker wie lange nicht mehr, die Herzen von Formatradio-Hörern und Pop-Connaisseuren gleichermaßen zu öffnen. Wer zu diesem Prachtnachtschwärmer von Bombastballade – und das ist nicht etwa die Single! – nicht schwelgt, ist selber schuld.

ly. Alan Parsons Project „Don’t Answer Me“

Obige Pet-Shop-Boys-Herrlichkeit erinnert übrigens angenehm an diese Panorama-Schmonzette aus den 80ern.

Bloc Party „This Modern Love“, vor einer Bar in Paris

Der schüchterne Kele Okereke hat erst keine Lust, doch ein paar Schlucke Vodka Orange später legt er mit Russell Lissack eine tolle Version von “ This Modern Love“ hin.

Santo Gold „The One And Onlv Santo Gold“

Die Selbstauskunft von Santo ,Gold‘ Rigatuso, derSanti White mit Namensrechtsklage drohte. Kein Sehgenuss, aber auch als Tonspur seltsam genug.

20. The Thermais „APillarOfSalt“

Die Thermais kommen zurück (Vorgeschmack: s. S. 104). Wer nicht weiß, was das heißen soll, hört zum Anlernen und Aufwärmen ab jetzt täglich 14mal diesen graüfying Hit vom letzten Album THE BODY, THE BLOOD, THE MACHINE. Ein trotziger Verzweiflungsschrei aus den Tiefen von Bush-Amerika.

21. Selig „Ist es wichtig?“

Ja, ist es denn wichtig? Selig sind zurück (s. S.31), die Hamburger, die in den 90ern den jungen „Deutschrock“ bestimmten (bevor dann Tocotronic kamen und die Zöpfe abschnitten). Hier: die hörbar von Pnmal Scream beeinflusste erste Single vom zweiten Album HIER (1995).

Jamie T „Fire Fire „

Klarer Fall von „What the fuck!“, dieser neue Song vom Lad aus ‚Wimbledon. Ein Hit wird’s wohl nicht, dazu ist das viel zu dreckig, laut und melodiefrei. Aber das hirnrissige Video ist sehenswert.

Will Oldham in R. Kellys „Trapped In The Closet“

Der Vollständigkeit halber sollte man Bonme „Pnnce“ Billys Auftritt als böser Cop in Folge 15 von R. Kellys seltsamer R’n’B-Soapgesehen haben.

22. Stiffed „SoonEnough“

Hübsch zickiger Pop-Punk der alten Band unserer „Hausbesuch“-Kandidatin Santi White (S. 18), erschienen 2005.

2j. Electric Light Orchestra „Livin‘ Thing“

Wenn Peter Björn And John ihr neues Album UVINC THING nennen, ergreifen wir die Gelegenheit, die (fast) gleichnamige ELO-Pomp-Pop-Wuchtel ans Herz zu legen.

24. Peter Björn And John Just The Past“

Von LIVING THING: ein puckernder Hybrid aus Marianne Faithfulls „Ballad Of Lucy Jordan“ und äh, „Tränen lügen nicht“.

25. John Parish „Westward Airways“

PJ Harveys treuester musikalischer Partner (s. S. 52) spürt mit diesem Instrumental vom vorzüglichen Soloalbum HOW ANIMAI.S MOVE (2004) konzentriert postrockend Wilco nach.

26. The Last Shadow Puppets feat. Alison Mosshart „Paris Summer“

Das 60s-affine Gespann Turner/Kane coverte eines Abends im Pariser Olympia mit Kills-Sängerin Mosshart einen Sinatra/Hazelwood-Standard.

27. Dusty Springfield „Anyone Who Had A Heart“

Die große Dusty ist vor genau zehn Jahren gestorben. Und der Sound dieser wehmütigen Bacharach-Ballade passt gut zum vorangegangenen Tipp.

28. Karo „My Heart IsBent“

Apropos: Die dusty voiceä Sänger/Songschreiberin aus Würzburg veröffentlichte Ende Januar ihr hübsches Debüt SING OUT. HEART! Hier: einer der beschwingteren Songs.

29. Empire Of The Sun „Halfmast“

Die Mini-Supergroup um Luke „Sleepy Jackson“ Steele emuliert den Sound von Wham! Ohne Scham. Ohne Reue. Dann ist das wohl … okay so.

30. The Sleepy Jackson „Good Dancers“

Der Opener vom Debüt LOVERS (2003) von Luke Steeles erster Band lässt schon die sonische Exaltiertheit und 80s-Affinität von Empire … erahnen.

31. The Whispertown 2000 „Lock And Key“

Haben wir da was verpasst? Letztens im Radio: diese tolle Band aus L.A. um die Chefin Morgan Nagler. Melodieverhebt harmoniegesungener Fuzz-Pop zwischen Indie und Prärie.

32. The BPA feat. Iggy Pop „He’s Frank“ (DonDiabloMix) Norman „Fatboy Slim“ Cook jetzt als The Brighton Port Authority. Kann man ja mal reinhören, kostet ja nichts und ist ja mit Iggy: http://this. bigstereo.net/wp-content/uploads/2009/01/hes-frank-dondiablo-remix.mp3

33-Talk Talk „Such A Shame“

Vor 25 Jahren erschien IT’S MY LIFE, das zweite Album der Londoner. Inklusive: einer der großartigsten Popsingles der 80er.

34. The Jesus And Mary Chain „Kill Surf City“

Todes-Surfrock. Klingt nach The Cramps, schreibt unser Rezensent Mike Köhler (S. 90). Von der Raritäten&B-Seiten-Box mit dem hübschen Titel THE POWER 0F NEGATIVE THINKING.

35-The Jesus And Mary Chain „Alphabet Street“

Sie waren die Größten darin, sich einen Dreck zu scheren. Ebenfalls von THE POWER …: Die Reids lehren Prince Mores.

36. The Cramps „Human Fly“

Da geht er hin, der König des tollwütigen Garagenbillys, Erick „Lux Interior“ Purkhisher (s. S. 31), und mit ihm die menschliche Fliege: „Cause I’m a reborn maggot using germ warfare. Rockin‘ Zzzzz…“

37. The Ventures „2000 Pound Bee“

Apropos Fuzz-Craze mit Insektenbezug: hier der historisch erste Platteneinsatz einer Fuzzbox (s. „Instrumentenkunde“, S. 27).

3& TheWelcomeWagon „Sold! To The Nice Rieh Man“

Was treibt eigentlich Sutjan Stevens? Er macht folk-gospelige Platten mit seinem Freund, dem Reverend Vito Auito, und dessen Frau Monique. Das bereits im Dezember erschienen Album WELCOME T0 THE WKI.C0ME WAGON klingt in fülligeren Momenten – Sufjan hat produziert und singt mit – wie ILI.IN01S-Outtakes.

39. Nico „Janitor Of Lunacy“

Dieser morbide Neurosen-Klassiker wurde 2008 gecovert von der Schwedin Susanna, jetzt von Soap & Skin. Wir empfehlen zusätzlich: das Nico-Original samt Album DESERTSHORE (1970).

Laderampenschwerpunkt: PRINCE BILLY in allen Gassen nur eine Handvoll von vielen großartigen Covers und Gastauftritten unseres verehrten Platte-des-Monats-Kandidaten.

40. Bonnie „Prince“ Billy „The World’s Greatest“

B. Billy covert R. Kelly. Und nein: Das ist nicht „ironisch“ gemeint. Der findet den Song gut. Und das werden Sie auch, wenn Sie die Billy-Version hören.

41. Björk „Gratitude“

Nachdem Björk schon mal ein Lied über Will Oldham („Harm Ot Will“) auf einem Album (VESPERTINE) hatte, lud sie den Prinzen für den „Soundtrack“ zum DRAWING RESTRAINT 9 ans Mikrofon ein, um dieses veritable Kunstlied – einen von Björks Ehemann Matthew Barney vertonten Brief eines japanischen Fischers an US-General Douglas MacArthur (don’t ask…)einzusingen.

42. Sage Francis „Sea Lion“

Oldham hat Connections überallhin, auch zum US-Underground-HipHop. Für diese Single des Gehirn-Rappers Sage Francis sang er 2005 die orientalisch anmutende Refrain-Hookline.

43. Johnny Cash „I See A Darkness“

Als Johnny Cash für sein drittes American-Album SOUTARYMAN (2000) einen von Oldhams wohl besten Songs coverte, sang der Songwriter selbst im Hintergrund mit. Das Zusammenspiel der beiden so grundverschiedenen Stimmen im Refrain ist immer wieder für eine Gänsehaut gut.

44. Charlie Louvin feat. Will Oldham „Knoxville Girl“

Bei Gospel-Country-Urgestein Charlie Louvin gastierte Prinz William vorletztes Jahr für diese morbid-tragische, dabei täuschend gemütlich Country-walzende Mörderballade.

45. Scout Niblett „Kiss“

Eines von vier Duetten der großartigen Engländerin mit Will Oldham auf dem immer noch aktuellen Niblett-Album THIS FOOL CAN DIE NOW (2007).

46. Annie Lennox „Shilling Light“

Auf der neuen ANNIE LENNOX COLLECTION covert sie den UK-Top-Ten-Hit von Ash (2001).

47. The Coasters „Charlie Brown“

Das waren noch Skandale: Die BBC setzt im April vor 50 Jahren diesen feisten Rock’n’Roll-Hit auf den Index, weil darin das Wort „spitball“ (ein mit Speichel oder Wasser „manipulierter“ Spielball beim Baseball) vorkommt. Kurze Zeit später überlegt es sich der Sender wieder anders.

48. My Chemical Romance „Desolation Road“

Da kann sich nun jeder aussuchen, was ihn am meisten stört oder gefällt: Die Emo-Rocker covern Dylan für den „Watchmen“-Soundtrack. Klingt dann in etwa wie Die Toten Hosen ca. 1990.

49. Sport „Never Talking To You Again“

Sport setzen Hüsker Du ein Denkmal. Im Original nur von akustischen Gitarren begleitet, jaulen hier die elektrischen. Geschenkt hier: www.diegruppesport.de. Vielen Dank!

50. The Rakes „Muller’s Ratchet“

Das crazieste Gitarren-„Solo“ des Monats dürfte dieser Song von KLANG enthalten.

* Songs, bei denen keine speziellen Quellen genannt werden, sind bei Musicload und in anderen gut sortierten Downloadstores erhältlich.