Lana Del Rey, Klaxons, Alexis Taylor – die Platten der Woche vom 13. Juni 2014


Diese Woche erscheinen unter anderem die Alben ULTRAVIOLENCE von Lana Del Rey, LOVE FREQUENCY von den Klaxons und AWAIT BARBARIANS von Alexis Taylor. Alle weiteren Neuheiten findet Ihr im Text und in der Galerie.


Album der Woche: Lana Del Rey – ULTRAVIOLENCE

Nicht zuletzt die Produktion ihres megaerfolgreichen Vorgängeralbums hat dazu beigetragen, dass die ohnehin ziemlich aufgesetzte, bewusst am Lattenzaun zum Trash in Position gegangene Kunstfigur Lana Del Rey misstrauisch beäugt wurde. BORN TO DIE klang eben nicht nur nostalgisch und schwärmerisch, sondern auch ein wenig billig. Der naheliegendste Schritt war es infolgedessen, ihr Handwerk zu verfeinern. Manche Menschen werden deshalb enttäuscht sein von ULTRAVIOLENCE, weil es dem Bild nichts Neues hinzufügt. Aber wer erst einmal akzeptiert hat, dass hier jeder Song im Sargträgertempo voranschreitet und der Grundton forever pazifikblue bleibt, kann die Qualitäten dieser Platte entdecken.

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Klaxons – LOVE FREQUENCY

Anfang 2007 lieferten die Londoner unter dem Titel Nu Rave ein Manifest ab, das sich rasch zum Bumerang entwickelte. In den Augen vieler mutete das ganze Gerede zu pompös an. Es folgten weitere unerfreuliche Vorfälle. Das ehemalige Label konnte sich nicht mit dem zweiten Album anfreunden und erzwang neue Sessions unter der Regie von Ross Robinson, der sonst ultraharten Rockern assistiert.

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Alexis Taylor – AWAIT BARBARIANS

Das Geheimnis von Hot Chip: fünf Musikkenner (oder aber auch Nerds) rühren ihre sehr unterschiedlichen Geschmäcker zusammen und dabei entsteht 1A- Popmusik, auf die sich so ziemlich alle einigen können. Alexis Taylor, Gesicht und Stimme der Band, tanzt wie seine Hot-Chip-Kollegen auf vielen anderen Hochzeiten. Zum Beispiel mit About Group, wo er zusammen mit Charles Hayward (This Heat) und John Coxon (Spiritualized), Annäherungen von Avantgarde, Soul und Pop praktiziert.

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The Felice Brothers – FAVORITE WAITRESS

Der Weg der Felice Brothers führte von den Catskill Mountains in die U- Bahn-Stationen New Yorks, von da in die Konzerthallen und Hitparaden und nun zu ihrem bereits zehnten Album in neun Jahren. Das ist viel Stoff; da lässt es sich kaum verhindern, dass sich immer wieder ein paar beliebige Songs untermischen. Davon bleibt auch FAVORITE WAITRESS – aufgenommen im vergangenen Winter im Studio von Conor Oberst und Mike Mogis in Omaha/Nebraska – nicht verschont, aber unauffällige Lieder wie „No Trouble“, die rumpelnde und dissonante Nummer „Woman Next Door“ oder „Alien“ bilden die Ausnahme.

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Ingrid Michaelson – LIGHTS OUT

Allein die Bezeichnung „Indie-Pop-Sweetheart“, die bei der Berichterstattung über die Sängerin und Songwriterin aus New York in letzter Zeit öfter zu lesen war, verlagert die Bedeutung ihrer Musik fast automatisch in den Bereich des Niedlichen und Unbekümmerten. Und Ingrid Michaelson tut auf LIGHTS OUT, ihrem sechsten Album, eine ganze Menge dafür, um dieses Vorurteil zu untermauern.

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White Lung – DEEP FANTASY

White Lung stammen aus demselben kanadischen Punk-Untergrund, der die großartigen Fucked Up hervorgebracht hat. Anders als diese pflügen White Lung aber weiterhin den gleichen musikalischen Acker, der ihr Debütalbum (WHITE LUNG, 2010) hervorbrachte. Heißt: Gitarren, die sich wie eine Kreissäge ins Gehör sägen, halsbrecherisches Tempo, und Zweiminüter, die in ihrer Rotzigkeit an die frühen Hole erinnern.

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Clipping. – CLPPNG

„I need my shit loud“, informierte MC Daveed Diggs das geneigte Publikum im vorigen Jahr zu Beginn des Mixtapes MIDCITY. Diesen Wunsch erfüllten die ihm zur Seite stehenden Kumpanen sofort. Produzent Jonathan Snipes kann man als Mitglied des Elektro-Pop-Duos Captain Ahab kennen. Der Klangdesigner komponiert auch Musik für Film und Theater. Co-Produzent William Hutson hat sich unter dem Namen Rale schon eingehend mit Noisetronica beschäftigt.

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Martyn – 
THE AIR BETWEEN WORDS

Die Vermählung von House und Dub- step bekam mit den niederländischen Produzenten Martyn und 2562 (benannt nach der Postleitzahl Den Haags, wieder etwas gelernt) alternative geografische Bezugspunkte. Martyn nutzte dafür vornehmlich seinen eigenen Plattenstall 3024 (steht für die Postleitzahl Rotterdams, wieder was gelernt), auch wenn sich seine letzten Veröffentlichungen auf Flying Lotus’ Brainfeeder-Label gehörig davon distanzierten und er mehr denn je reine House-Tracks lieferte.

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