Alles koscher!

Der britische Komödiant Omid Djalili als kultureller Grenzgänger

Seinen Schabernack mit kulturellen und religiösen Identitäten treibt Omid Djalili ja schon länger, wobei er auf einen reichen persönlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Der Mann ist gebürtiger Engländer, hat einen iranischen Vater, studierte im gespaltenen Nordirland und kennt sie alle: die Vorurteile, egal von welcher Seite. Die Rolle des Mahmud Nasir in Josh Appignanesis „Alles koscher!“ ist ihm also auf den vollschlanken Leib geschneidert, und er meistert sie mit angemessen würdevoller Verzweiflung. Denn Mahmud, der pakistanische Kurierfahrer und überzeugte Moslem, stellt eines Tages fest, dass er einst adoptiert wurde und sein wahrer – jüdischer – Name Solly Shim­shillewitz ist. Woraus sich natürlich allerlei Komplikationen ergeben, familiäre zum einen, ganz grundsätzliche zum anderen, denn Solidarität ist weder von den alten noch den neuen Glaubensbrüdern und -schwestern zu erwarten. Bis auf eine Ausnahme. Als Komödie, die Rassismus, Antisemitismus und fundamentalistische Verirrungen aufs Korn nimmt, funktioniert „Alles koscher!“ jedenfalls prima, da der Gutmenschenzeigefinger auch brav in der Tasche bleibt. Da verzeiht man sogar, dass das Finale ein wenig albern ausfällt.