Nach Cannes: 7 Highlights vom Filmfestival


Frisches Material für Eure Most-Wanted-Listen.

Die Filmfestspiele von Cannes 2016 sind vorbei. Trotz stehender Ovationen hat Maren Ades Film „Toni Erdmann“ die Goldene Palme nicht gewonnen. Diese ging an Ken Loachs sozialkritisches Drama „I, Daniel Blake“. Loach nimmt zum zweiten Mal die begehrte Trophäe mit nach Hause, zuletzt gelang ihm 2006 ein Sieg bei den Festspielen. „I, Daniel Blake“ sowie „Toni Erdmann“ haben wir bereits in unserer ersten Highlight-Liste zu den 69. Filmfestspielen von Cannes vorgestellt.

Die Preisverleihung und die zweite Hälfte der Festspiele haben eine ganze Reihe weiterer Filmtipps für die kommende Monate hervorgebracht. Wir haben eine Auswahl für Euch zusammengestellt:

1. „Einfach das Ende der Welt“

Der Frankokanadier Xavier Dolan gilt in der Filmszene als Enfant Terrible. 2014 zeigte der heute 27 Jahre junge Regisseur in Cannes sein Drama „Mommy“, womit er prompt den Preis der Jury gewann. Sein neuer Film „Einfach das Ende der Welt“ fährt mit dem Who is who der französischen Schauspielwelt auf: Vincent Cassel, Marion Cotillard, Lea Seydoux und Nathalie Baye. Hauptdarsteller ist jedoch Gaspard Ulliel. Im Film spielt dieser einen Schriftsteller, der in seinen Heimatort zurückkehrt, um dort seinen Angehörigen von seinem baldigen Tod zu berichten. Diesmal wurde Dolan dafür in Cannes mit den Großen Preis der Jury ausgezeichnet.

2. „American Honey“

Andrea Arnold wird nachgesagt, eine präzise Beobachterin der britischen Unterschicht zu sein, und deren Wunsch nach gesellschaftlicher Mobilität zu dokumentieren. In ihrem neuen Film tut sie dies allerdings in den Vereinigten Staaten. Sie verfolgt den Weg der jungen Ausreißerin Star, die von der bisher unbekannten Sasha Lane gespielt wird. Diese trifft auf eine Gruppe Zeitungsvertreter, die durch den mittleren Westen der USA von Haus zu Haus zieht, in den Nächten feiert und von einem besseren Leben träumt. Mit dabei sind auch Riley Keough („Mad Max“) und Shia LaBeouf („Nymphomaniac“, „Transformers“). Andrea Arnold erhielt für den Film den Preis der Jury.

3. „The Salesman“

Die Kategorie „Bestes Drehbuch“ konnte der Iraner Asghar Farhadi mit „The Salesman“ für sich entscheiden. Farhadi seziert in seinen Werken die iranische Gesellschaft. 2011 bekam er für „Nader und Simin – Eine Trennung“ auf der Berlinale den Goldenen Bären. In „The Salesman“ erzählt er von einer Familie, die wegen eines Umzuges und den Machenschaften ihres Vermieters in Verwicklungen gerät.

Seht hier einen Ausschnitt aus dem Drama:

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4. „Graduation“

Mit dem Rumänen Cristian Mungiu ging 2016 ein weiterer ehemaliger Gewinner der Goldenen Palme in den Wettbewerb (neben Ken Loach und den Dardenne-Brüdern). Bereits 2007 erhielt er für das Abtreibungsdrama „4 Monate, 3 Wochen, und 2 Tage“ den Hauptpreis der Festspiele. Für „Graduation“, in welchem ein Vater seiner Tochter mit unlauteren Mitteln zum nötigen Schulabschluss verhelfen will, bekam Mungiu den Preis für die Beste Regie.

5. „The Happiest Day in the Life of Olli Mäki“

Skandinavische Filme sind bekannt für ihre Schrulligkeit und Melancholie. Der Finne Juho Kuosmanen verfolgt mit seinem Boxerdrama einen anderen Ansatz und verbindet gekonnt Melancholie und sportlichen Ehrgeiz zu einem lebensbejahenden Film. Dafür wurde er mit dem Hauptpreis in der Kategorie Un Certain Regard belohnt.

Hier ein Ausschnitt aus dem Film:

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6. „Loving“

Wenn ein US-Amerikaner ein Händchen für Charakterstudien und bewegende Dramen hat, dann Jeff Nichols. Sein Film „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“ mit Michael Shannon in der Hauptrolle wurde mit Preisen überhäuft. In „Loving“ verarbeitet Nichols zum ersten Mal eine wahre Geschichte. Es geht um die Liebe zwischen Richard (Joel Edgerton) und Mildred Loving (Ruth Negga), die im Virginia der späten 50er inhaftiert und verurteilt wurden, weil sie eine „Mischehe“ führten. Denn Mildred war eine Afroamerikanerin, während Richard weiß ist.

Seht hier einen Ausschnitt aus dem Film:

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7. „Elle“

In „Elle“ wendet sich Paul Verhoeven („Robocop“) wieder seinem Lieblingsthema zu: Gewalt. Diesmal übt eine erfolgreiche Geschäftsfrau (Isabelle Huppert) Vergeltung an einen brutalen Vergewaltiger, dessen Opfer sie wurde. Verhoeven konnte keinen Preis gewinnen, aber das Setup lässt hoffen, dass er zu seinen Wurzeln zurückfindet. Immerhin schien er den Blick für gute Stoffe für einige Jahre komplett verloren zu haben.

Seht hier den Trailer vom Film:

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