Neil Young stellt eigenen Musikplayer Pono beim SXSW-Festival 2014 vor


Der Musiker will mit neuem Player, Soundformat und Online-Shop das digitale Musikgeschäft revolutionieren.

Neil Young nennt es „Underwater listening“: Für ihn klingt Musik im MP3-Format, als Stünde man am Boden des Ozeans. Die digitale Verarbeitung von Musik gehe auf Kosten der Qualität. Young wird damit zum Wortführer eine ganzen Schar von Profimusikern, die schon seit Jahren die mangelnde Soundqualität digitaler Musikformate anprangert. Young geht nun einen Schritt weiter und hat mit PonoMusic ein eigenes Musikformat samt Player und Online-Store beim SXSW-Festival 2014 vorgestellt.

Die Idee hinter dem Projekt: PonoMusic will einen komplett „ end-to-end ecosystem“ für Musikliebhaber bereitstellen. Die Musik soll in Studioqualität über einen eigenen Store angeboten und von dort direkt auf den PonoPlayer geladen werden. Meldungen zufolge sollen alle drei großen Majorlabels bereits mit Young in Verhandlungen stehen, um ihre Musik in Studioqualität bereitstellen zu können.

Als Dateiformat hat sich PonoMusic für das FLAC-Format entschieden, das es erlaubt, Musik in CD-Qualität bis hin zur Studiomaster-Qualität zu speichern. Laut eigenen Angaben wird damit bei maximaler Kompression eine bis zu 30 Mal höhere Datenrate erreicht als bei einer MP3, bei rund sechsmal größeren Dateien. Schon hier sei der Qualitätsunterschied auf für Laien deutlich hörbar.

Freuen kann sich Young über Rückhalt aus dem Kreise seiner Kollegen. In einem Video auf der Kickstarter-Seite seines Projektes äußert sich jeder, der in der US-Musikszene Rang und Namen hat, positiv zum PonoPlayer – darunter Norah Jones, Eddie Vedder, Rick Rubin, Tom Petty, Sting, Jack White, Arcade Fire, die Red Hot Chili Peppers, Foo Fighters, Elvis Costello, Mike D, Elton John, Bruce Springsteen, Patti Smith und und und.

Der PonoPlayer konnte bis zum 12. März bei Kickstarter vorbestellt werden. Für 299, statt später dann 399 Dollar sichert man sich damit einen Player mit 128 Gigabyte Speicher, der, je nach Kompressionsrate, 100 bis 500 Alben in hoher Auflösung fassen soll. Über die Preise der Musik im PonoMusic Store ist bisher nichts bekannt.

Noch bis zum 15. April kann jeder Interessierte bei Kickstarter Geld in das Projekt investieren. Bisher haben mehr als 3500 Spender rund 1,15 Millionen Dollar (angepeilt waren 800.000 Dollar) gezahlt.