Mehr Trend als Tradition: Vans Warped Tour 2013 in Berlin


Zum ersten Mal seit 13 Jahren verschlug es die Vans Warped Tour wieder nach Europa. So war der Tourauftakt in Berlin.

Zum ersten Mal seit 13 Jahren kam die 1995 ins Leben gerufene Vans Warped Tour wieder nach Europa. Tourauftakt 2013 war am 9. November in der Arena Treptow in Berlin. In kühler Lagerhallenatmosphäre stürmten insgesamt 24 Bands die Bühnen.

Besucher der ersten Stunde, die sich auf Punk-Größen wie NOFX, Lagwagon oder Rancid gefreut haben, dürften jedoch etwas verwundert gewesen sein. Auch die Warped Tour richtet sich nach aktuellen Trends und wurde somit dieses Mal zu einer ausgewachsenen Metal- und Hardcore-Veranstaltung mit drei Bühnen à la Persistence oder Never Say Die Tour. Größter Unterschied zu den anderen blieb dabei der Sponsor. Entsprechend jung war auch das Publikum.

Neben den Headlinern Billy Talent sorgten Parkway Drive, Enter Shikari und We Came As Romans für volle Pits. Etwas fehl am Platz wirkten da die Ska-Urgesteine Sublime mit ihrem neuen Sänger Rome, die neben den fetten Gitarrenwänden und aggressiven Shouts ziemlich lahm wirkten.

Da die Warped Tour nicht nur eine Musik- sondern auch Extremsport-Veranstaltung sein soll, wurde am Rand der Treptower Arena auch eine Halfpipe aufgebaut, auf der die eigens mitgereiste Skateboard- und BMX-Crew ihre Tricks präsentierte.

Wer keine Lust auf die Bands hatte, konnte sich den ganzen Tag damit vertreiben, die völlig unverhältnismäßige Anzahl von Merch-Ständen abzuklappern, die klar gemacht haben dürften, worum es bei der Tour mittlerweile vordergründig geht.

Ein bisschen weniger Konsumorientiertheit, ein bisschen mehr Punkrock – so hätte die Veranstaltung etwas Besonderes werden können.