Foster The People, The War On Drugs, Egotronic – die Platten der Woche vom 14. März 2014


Diese Woche erscheinen unter anderem die Alben SUPERMODEL von Foster The People, LOST IN THE DREAM von The War On Drugs und DIE NATUR IST DEIN FEIND von Egotronic. Alle weiteren Neuheiten findet Ihr im Text und in der Galerie.


Album der Woche: Foster The People – SUPERMODEL

„Ein gefährliches Album“ habe er diesmal mit seiner Band aufgenommen, sagt Mark Foster, Songwriter der Gruppe, deren Ursprungsname Foster & The People vor den Aufnahmen zum Debüt TORCHES zu Foster The People abgekürzt wurde. Dieses TORCHES aus dem Jahr 2011 war dominiert vom radiofreundlichen „Pumped Up Kicks“, das bald die ganze Welt mitpfiff und der dem Trio aus L. A. einen dicken One-Hit-Wonder-Stempel auf die Stirn drückte.

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The War On Drugs – LOST IN THE DREAM

Der seltene Moment inmitten eines Traumes, in dem man merkt, dass man doch nur träumt, ist vielleicht der hellste von allen. Das Unterbewusstsein entführt uns an die entlegensten Orte, aber irgendetwas signalisiert: Stimmt gar nicht, liegst nur im Bett. Ein bisschen so verhält sich auch das neue Album von The War On Drugs.

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Egotronic – DIE NATUR IST DEIN FEIND

Egotronic haben sich entkernt, und man kann nur sagen: Gut so! Gitarre, Schlagzeug und Synthie sind personell neu besetzt, geblieben ist nur Sänger Torsun, sozusagen die schöne alte Stuckfassade, hinter der jetzt alles dezent aufgeräumt und sinnvoll renoviert ist. Zum Beispiel die Songs: Deren Fundament bildet nicht mehr ein synthetischer Stampfbeat aus dem Prozessor – heute bringen organische Drums das Fell der Bassdrum zum Zittern.

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Hundreds – AFTERMATH

Nur mit kleinem Budget und in Eigenregie aufgenommen, wurde das Debüt der Geschwister Philipp und Eva Milner 2010 ein kleiner Überraschungserfolg. Diesmal holten sie sich mit David Pye (u. a. Wild Beasts) einen erfahrenen Produzenten dazu. Das Ergebnis kann sich hören lassen: AFTERMATH ist ein solider Nachfolger, verschmilzt atmosphärisch-kühle Klänge mit dem warmen Gesang von Eva Milner.

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Hauschka – ABANDONED CITY

Ein Blick in den gut besaiteten Zauberkasten von Volker Bertelmann könnte unsere Neugierde stillen. Womit hat Hauschka denn diesmal sein Piano präpariert? Das Becken eines Kinderschlagzeugs, das ihm ein Zuschauer nach dem Konzert schenkte, ist neu in der Asservatenkammer des Düsseldorfers; Holzstäbe, Filzkeile, verschiedene Tape-Sorten kamen bei den Aufnahmen zu ABANDONED CITY ebenfalls zum Einsatz.

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Taking Back Sunday – HAPPINESS IS

Vorweg: TELL ALL YOUR FRIENDS (2002) von Taking Back Sunday war eins der besten Alben eines ganzen Genres und die musikalische Blaupause für die Schulband dieses Rezensenten. 2014 sind zwei Dinge klar.

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Miss Platnum – BENZIN UND GLÜCK

Die „99 Probleme“, von denen sie gleich zum Auftakt singt – man wüsste ja doch gerne, welche das denn bitte sein sollen. Denn am Ende des Albums bleibt der Eindruck: Da hat sich jemand gründlich gehäutet und ist mehr als zufrieden damit. Probleme? Von wegen! Ruth Renner nennt sich zwar immer noch Miss Platnum, aber die Kunstfigur mit Hermelinmantel und Balkan-Akzent, die ironisch Jugo-Klischees und ihren Körperumfang feiert – die ist passé.

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Francois & The Atlas Mountains – PIANO OMBRE

Wer Frànçois Marrys Plattensammlung durchforstet, erkennt seine zwei Leidenschaften: Afrobeat und britischer Pop. Damit wäre er eigentlich ein Mann für Damon Albarn, doch die Wege der beiden haben sich noch nicht entscheidend gekreuzt. Dafür nutzte Frànçois die Jahre, die er in Bristol verbrachte, um einen Vertrag bei Domino zu ergattern, was durchaus bemerkenswert ist, denn es gibt nicht viele französische Gi- tarrenpopper, die auf einem englischen Label veröffentlichen.

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Leon Vynehall – MUSIC FOR THE UNINVITED

Das hölzerne Schwert noch mit ungelenken Manövern geschwungen, die unheimlichen Spinnweben als Kletterwand genutzt, und eine kleine Schleuder als großer Schatz, entdeckt inmitten einer Höhle. Wir schreiben den Dezember 1998 und weltweit schicken Videospieler den kleinen Link im N64-Klassiker „The Legend Of Zelda – Ocarina Of Time“ erstmals in den finsteren Deku-Baum, wo die erste schwere Prüfung auf den noch jungen Helden wartet.

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Linda Perhacs – THE SOUL OF ALL NATURAL THINGS

Wer sich nach einer anderen und angenehmeren Realität sehnt, sollte sich schnellstens mit der Musik von Linda Perhacs befassen. Die Wiederveröffentlichung ihres 1970er-Debüts und bislang einzigen Albums PARALLELOGRAMS vor elf Jahren nahm sie mit Erstaunen zur Kenntnis. Seitdem dufte man hoffen, dass sie noch einmal einen zweiten Anlauf unternehmen würde.

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Tackhead – FOR THE LOVE OF MONEY

Eine Rückkehr nach einer Pause von 23 Jahren setzt zumindest ein gewisses Sendungsbewusstsein voraus. Tackhead dürften davon genug besitzen. Bernard Fowler, „Mixologist“ Adrian Sherwood, Keith LeBlanc, Skip McDonald, Doug Wimbish müssen weder sich noch uns noch etwas beweisen. Die Musikgeschichte wäre ohne ihr Zutun um einige Klassiker ärmer, darunter unter anderem Grandmaster Flashs „The Message“ – die letzten drei der aufgezählten Musi gehörten der Backingband des Grandmasters an.

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Tycho – AWAKE

Ein schöner Aspekt dieser Chillwave-/ Neo-Ambient-Hoch-Zeit vor ein paar Jahren war, dass man sich ganz offiziell und unter dem Deckmantel der Heutigkeit mit einer Musik beschäftigen durfte, die nicht nur wie aus der Spätphase von Tangerine Dream klang, sondern die auch noch gut finden durfte. Kitsch wurde Kunst, New-Age-Appeal, perlende Synths und leiernde Melodien fügten sich zu einem musikalischen Bild, das aussah wie der Sonnenuntergang auf der Urlaubspostkarte.

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