OMG: YOLO, FML und Side Boobs finden Einzug in das Oxford-Online-Dictionary


Die Briten beweisen Humor: In seinem August-Update hat die Online-Ausgabe des Oxford-Wörterbuchs 50 neue, lustige Wörter aufgenommen.

Amazeballs*! Endlich gibt es neue Wörter im Oxford-Online-Dictionary zu bestaunen. Die 50 witzigen Neuankömmlinge zeichnen aktuelle Sprachtendenzen ab, entspringen vor allem der Internet-Ära und sind meist subkulturell beeinflusst.

Die Online-Ausgabe des bekannten Wörterbuchs der englischen Sprache hat allerdings eine etwas andere Aufgabe als seine haptische Version. Sie soll vor allem zeitgenössische Trends abbilden und sich der neuesten Sprachentwicklung widmen. LOL und OMG waren gestern, halten doch nun Buchstaben-Kombinationen wie FML (Fuck my life) und ICYMI (In case you missed it) Einzug in das Online-Wörterbuch.

Bro hug (die Umarmung unter Freunden) und pogonophobia (die Abneigung gegen Männerbärte, nicht zu verwechseln mit der Abneigung gegen Punkrock-Konzerte) sind nur einige Zuckerbonbons der neuesten englischen Sprache. Besonders schön sind auch neckbeard (eine Bezeichnung für die Ansammlung vieler Nackenhaare eines Mannes) und side boobs (weibliche Brüste, die seitlich aus Oberteilen und Kleidern herausschauen).

Auch Deutschland übt sich jedes Jahr darin, neue und besondere Wörter festzuhalten und sogar zu prämieren. Während die aktuelle Duden-Ausgabe beinahe Langweiliges wie Shitstorm aufgenommen hat, verleitet der Satz des Jahres zumindest ein wenig zum Schmunzeln: „Das Internet ist für uns alle Neuland“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel Barack Obama bei einer Pressekonferenz im letzten Jahr und landete damit prompt den Satz des Jahres 2013.

Etwas witzbefreiter geht es bei der Wahl zum Wort des Jahres zu, die von der Gesellschaft für deutsche Sprache veranstaltet wird. Groko, Rettungsroutine, Stresstest und Wutbürger lesen sich ebenso ernsthaft wie Sozialtourismus, Opfer-Abo, Döner-Morde und alternativlos, die als kritische Unwörter der letzten Jahre gelten.

Den 50 neuen Wörtern im virtuellen Oxford-Dictionary wird in Deutschland am ehesten das Jugendwort des Jahres gerecht. 2013 wussten nicht nur Chabos, wer der Babo ist, 2012 kannte jeder das neue Lebensmotto YOLO und 2011 haben alle den Swag aufgedreht. Das Wörterbuch der Jugendsprache hat in diesem Jahr bereits Begriffe wie anwanzen (jemanden belauschen) und Drölf (eine undefinierbare Zahl) aufgenommen, aber auch weniger nachvollziehbare Wörter wie Lasagne (als anderes Wort für Pferd) können dem Nachschlagewerk entnommen werden. Letzteres illustriert stellvertretend, dass die Macher des jugendlichen Wörterbuchs entweder wahnsinnig witzig sein wollen oder die Jugend so gut verstehen wie Dieter Bohlen.

*Amazeballs ist im Übrigen mit amazing gleichzusetzen. Klingt nur lustiger und ist Teil der neuen Oxford-Dictionary-Wörter. Yai!