Noel Gallagher verteidigt seine Attacken und Beleidigungen


Noel verteidigt sich selbst: Man muss seine Kommentare offenbar grundsätzlich mit Humor nehmen.

Noel Gallagher teilt gerne aus. In den zahlreichen Interviews, die er in jüngster Zeit im Rahmen der Promotion seiner neuen Platte CHASING YESTERDAY gab, hatte er über Musiker-Kollegen kaum etwas Gutes zu sagen: Ed Sheeran im Wembley-Stadion? Für Noel kaum zu ertragen. Jake Bugg, der sich Hilfe bei einem Co-Songwriter holte, brach ihm sogar das Herz damit. Gus Unger-Hamilton von Alt-J trägt einen Schnurrbart – eine inakzeptable Wahl der Gesichtsbehaarung, findet Noel. Auch für die britischen Kollegen Kasabian und Arctic Monkeys fand er keine positiven Worte, und Monkeys-Frontmann Alex Turner kam scheinbar besonders schlecht davon: „Ich würde lieber Benzin direkt aus der Zapfsäule trinken statt Alex Turner zuzuhören“, lästerte Noel in einem Interview.

In einem Gespräch mit dem britischen NME erläuterte Noel Gallagher seine Diss-Attacken und Lästereien genauer. Zu allererst betont er, dass man nicht beleidigt sein sollte, egal was er von sich gibt. Denn er greife die betreffenden Menschen nie persönlich an. Auch für Alex Turner sieht er keinerlei Grund, dass dieser beleidigt sei könnte. Immerhin habe er nicht auf seinen Charakter abgezielt. Noel bezeichnet den Arctic-Monkeys-Sänger als einen klasse Typen in einer hervorragenden Band, der obendrein noch attraktiv sei. Turners Interviews jedoch lesen sich unfassbar langweilig, so Noel. Ähnlich verhält es sich auch mit Ed Sheeran, den er zunächst angriff und kurze Zeit danach verteidigte.

Alt-J haben in dieser Ansicht also offenbar alles richtig gemacht, als sie Noels Schnurrbart-Kritik nicht als böse Beleidigung ansahen, sondern als Kompliment. Bei der Londoner Band Bastille, die sich geehrt fühlten, als Gallagher über sie herzog, zeigt Noel jedoch kein Verständnis: „I find it odd when bands say ‚it’s such an honour to be a bunch of cunts‘. I read something in a magazine where a guy from Bastille said that it was such a fantastic honour that I’d said in an interview that in the ’90s I would’ve taken him out after one interview. I just thought, ‚You fucking dick‘.”

Dass man Noels Aussagen nicht immer so ernst nehmen sollte, zeigt sich in den aktuellen britischen Charts. „Wenn du an der Spitze der Charts stehst, heißt es automatisch, dass du beschissen bist, hieß es von Noel. Sein am 27. Februar 2015 erschienenes Album CHASING YESTERDAY erreichte mittlerweile Platz 1 der UK-Charts.