Ohm, Kingston und selbstgemachte Marmelade – die Alben der Woche


Hier sind die Alben der Woche vom 7.-13. Januar. mit Yo La Tengo, Pere Ubu und Horace Andy.

Album der Woche Yo La Tengo „Fade“

Yo La Tengo haben schon wieder zugelegt. Man weiß gar nicht, wo Ira Kaplan, Georgia Hubley und James McNew diese Kräfte herholen, und das mit einer beinahe 30-jährigen Bandgeschichte im Rücken, die den meisten ihrer Zeitgenossen längst das Genick gebrochen hätte. Vielleicht liegt es daran, dass Yo La Tengo ihre Energien in einem behutsamen, oft sanften Aufeinanderzugehen neu finden und bündeln können. Der Abrieb, der bei der Arbeit mit den E-Gitarren entsteht, wird im Strudel der Chorgesänge freundlicherweise wieder aufgefangen, nachzuhören auf dem Eröffnungstrack „Ohm“. Alles bleibt im Fluss auf FADE, und damit schließt sich der Neuling des Hoboken-Trios an einige der besten Band-Alben an, I CAN HEAR THE HEART BEATING AS ONE (1997) oder POPULARSONGS (2009) etwa.

Frank Sawatzki

Diverse „12-12-12 – The Concert For Sandy Relief“

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Dropkick Murphys „Signed And Sealed In Blood“

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Horace Andy „Broken Beats“

Horace Andy verfügt über eine der wenigen, absolut unverwechselbaren Stimmen der vergangenen Pop-Jahrzehnte. Davon profitierten nicht zuletzt Massive Attack auf einigen ihrer Alben, auf denen der heute 61-Jährige als Gastsänger zu hören war. In letzter Zeit war es zwar etwas stiller um den Sänger aus Kingston, Jamaika geworden, aber seine Stimme hat darunter nicht im geringsten gelitten – wie er auf seinem neuen Album zeigt.

Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Remix-Projekten hat Horace Andy für Broken Beats die Gesangsspuren alle neu eingesungen. Seine Stimme klingt zwar ein wenig tiefer als früher, hat aber nichts von ihrer Magie verloren. Das Label Echo Beach hat für die Neuinterpretation der Horace-Andy-Klassiker einige alte Bekannte aktiviert wie zum Beispiel Rob Smith aka RSD, bekannt als Teil von More Rockers und Smith & Mighty, sowie die Wiener Soundtüftler von Dubblestandart, aber auch viele neue Gesichter wie Fenin und Oliver Frost verpflichtet. Entsprechend abwechslungsreich klingen die 15 Tracks auf Broken Beats.

Franz Stengel

 

Rose, Lucy „Like I Used To“ (Digipack)

Lucy Rose ist eine wirklich außergewöhnliche Künstlerin. Vor allem, weil sie dafür bekannt ist, bei ihren Konzerten selbstgemachte Marmelade zu verkaufen. Musikalisch allerdings kocht die Engländerin vor allem ein, was dem Publikum schon in den 60er-Jahren sehr gut geschmeckt hat: Folk mit einsamer akustischer Gitarre und Mädchenstimme. Dabei entstehen zwar äußerst berückende Momente wie zum Beispiel das wunderschöne „Night Bus“, aber immer wieder nimmt die Joan-Baez-artige Lieblichkeit überhand. Dann ist ein bisschen zu viel Zucker in der Marmelade.

Thomas Winkler

 

Ubu, Pere „Lady From Shanghai“

Als Anita Ward im Spätsommer 1979 mit „Ring My Bell“ weltweit in den Top 10 der Singles-Charts stand, waren Pere Ubu gerade dabei, ihr drittes Album NEW PICNIC TIME zu veröffentlichen. Anita Ward, das Disco-One-Hit-Wonder, und Pere Ubu, die Untergrund-Band um David Thomas, das waren damals die denkbar entferntesten Pole der „populären“ Musik. Die Hitsingle, der keiner entkommen konnte, und die Avantgardisten aus Cleveland, die man erst einmal finden musste im örtlichen Schallplattenladen. Hinter einem Schleier aus Polyrhythmik- und -melodik zitieren Pere Ubu in „ Thanks“, dem ersten Song auf LADY FROM SHANGHAI, „Ring My Bell“. Laut David Thomas handelt es sich bei der 15. Platte in der 38-jährigen Geschichte der Band um ein „Dance­album“, um die „Ubu Dance Party“.

Albert Koch

 

Wooden Wand „Blood Oaths Of The New Blues“

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Villagers „Awayland“ (inkl. MP-3)

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