Originalton Zappa: „LSD vom CIA“


Als wir die nachfolgenden Aussagen zum ersten Mal lasen, waren wir überzeugt, Frank Zappa lasse wieder einen schönen Scherz vom Stapel. Doch dann erzählten uns die Musiker aus Zappas Band, daß hinter jedem Satz tödlicher Ernst stecke und Frank überzeugt sei von dem, was er dem amerikanischen Rundfunk-Journalisten Jim Lad über die Machenschaften des amerikanischen Geheimdienstes CIA erzählt habe. In Sachen Drogen, so Drummer Terry Boozio und Keyboard-Spieler Eddie Jobson, verstehe Frank Zappa sowieso keinen Spaß: Bandmitglieder, die anfingen, Rauschgift zu nehmen, würde er sofort rausschmeißen.

Hier nun – aus dem amerikanischen Rundfunk der Originalton Zappa:

„Ob Ihr’s glaubt oder nicht, ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Droge angerührt! Und warum glaubt mir das keiner? Weil jeder meint, daß man ohne Drogenkonsum nichts Kreatives auf die Beine stellen kann. Drugs sind ein Mittel der Regierung, die Jugendlichen unter Kontrolle zu halten. Sie lanciert diesen Schwachsinn in die Köpfe der Kids, und solange sie das glauben, wird es auch einen Markt für Drogen geben.

Wenn Ihr meint, daß die Drogenszene, die sich Mitte der 60er Jahre speziell auf San Francisco konzentrierte, eine politische Anti-Bewegung war, dann irrt Ihr Euch gewaltig. LSD wurde vom CIA hergestellt und lange, bevor es in Mode war, an Leuten in der Armee getestet. Später hat man eine ganze Generation von Jugendlichen dafür mißbraucht. Die gesamte Drogen-Szenerie ist von politischen Hintermännern inszeniert worden, die für Nixon oder sonst jemanden arbeiteten. All die Razzien sind damals nur für das Fernsehen in Szene gesetzt worden. Es ging allein darum, Leuten, die einen mächtigen Einfluß auf den Wahlausgang hatten, und den Typen von der Geld-Mafia die Jugend in einem bestimmten Licht zu präsentieren.

Drogen sind für sie das ideale Mittel, Jugendlichen das Geld aus der Tasche zu ziehen. In den 50er Jahren hat man nämlich die junge Generation noch völlig unterschätzt. Die Teenager waren etwas total Unnützes, eine Generation von Troublemakern. Bis man darauf kam, daß die Kids mit ihrem Geld, das sie in der Freizeit verdienten, ungeheure Macht besaßen. Geld gibt Macht. Und wenn die Teens erst einmal darauf kommen, dann können sie uns ganz schön zu schaffen machen, sagte man sich. So mußte man sie also dazu bringen, ihr Geld Millionen von Dollars im Jahr für bestimmte Produkte auszugeben.

Laßt Euch nicht von Typen wie Leaxy irritieren, der wegen LSD im Gefängnis saß. Wenn man für politische Hintermänner arbeitet, dann gibt es da selbstverständlich ein Abkommen. Du kommst dann zwar in den Knast aber nicht etwa in ein normales Gefängnis, sondern in ein besonderes. Das trifft auch für diese Watergate-Leute zu.

Ich vertraue jedenfalls keinem, ich denke von allen nur das Schlechteste. Alles, was die Regierung in den letzten Jahren getan hat, richtete sieh gegen die Jugend. Und die Illusion von Freiheit wird nur solange aufrechterhalten, wie sie noch nützlich ist.

Die Sache mit den Drogen ist als echter Handelsplan aufgezogen. Die Leute, die Dope verkaufen, sorgen dafür, daß eine bestimmte Droge gerade .in‘ ist. Und wer sich damit auskennt, sich als Experte aufspielen kann, der wird akzeptiert. Das gibt dann so ein befriedigendes Gefühl von „gesellschaftlicher Stellung“, den Eindruck, daß man durch konträre Lebensgewohnheiten besser ist als das : : Durchschnittsbürgertum. Das ist ‚ hauptsächlich für Leute wichtig, die es dringend nötig haben, ihr Selbstbewußtsein aufzupolieren. Und wenn ihnen weder die Religion, das fernsehen, die Eltern oder der Typ auf der Straße ihr Selbstwertgefühl geben können, dann müssen sie dieses Etwas teuer bezahlen. Der Dealer ist wie ein Guru, der ihnen das befreiende Wort gibt.

Jeder muß sich irgendwann einmal befreien, aber ich würde sagen, wälzt Euch auf dem Boden und schreit, das befreit Euch. Oder zieht Euch die Hose aus und sucht Euch jemanden vom anderen Geschlecht. Sex ist nichts Schmutziges. Es ist nur verpönt, weil die Vereinigten Staaten von diesen Puritanern gegründet wurden, die diese Art des Vergnügens nicht mochten oder nicht gern darüber sprachen. Für mich ist diese negative Einstellung zum Sex nur wieder ein Beispiel für die Kontrolle des Geistes durch die Regierung.“