Phoenix live in Berlin 2013: Nachbericht und Bilder


S.O.S. in Berlin: Phoenix bereiten der fast ausverkauften Columbiahalle große Freude. Und die dem Geburtstagskind Thomas Mars ebenfalls.

Thomas Mars hat sein Leben im Griff. Das ist das Erste, was man bemerkt, als die Franzosen von Phoenix am Abend des 21. November 2013 die Bühne der Berliner Columbiahalle betreten. Glattrasiert, mit Hemd und gut sitzenden Jeans tritt die Band auf, von Ermüdung durch die andauernde Tour keine Spur. Hatten Family Of The Year zuvor das Abendprogramm mit eher ruhigen Klängen eröffnet, beginnen Phoenix pünktlich um neun ihr Set mit dem BANKRUPT!-Opener „Entertainment“.

Mit „Lasso“ und „Lisztomania“ spielen die Franzosen danach zwei altbewährte Hits, die live ein wenig Gitarren-lastiger daherkommen als auf dem Album. Bei letzterem übernimmt das Publikum den Refrain komplett. Es folgen ein paar Songs vom aktuellen Album BANKRUPT!, unter anderem „The Real Thing“ und „Trying To Be Cool“, die sich als echte Mitsing-Hits beweisen. „Run Run Run“, sonst eher auf der Chill-Playlist zu finden, endet im klirrenden Gitarrengewitter und entpuppt sich als eines der Highlights des Abends. Es folgt das Instrumental-Stück Sunskrupt!, Visuals auf der Leinwand hinter der Bühne nehmen dazu die Menge mit auf eine rasante Spritztour durch Paris. Mit „S.O.S. in Bel-Air“ und „Armistice“, gefolgt vom 2009er Werbehit „1901“ – dem Song, der hier wahrscheinlich die meisten Gäste angelockt hat – wird um kurz nach zehn das Set beendet.

Für eine großzügige Zugabe treten zunächst nur Phoenix-Sänger Thomas Mars und Gitarrist Christian Mazzalai auf die Bühne, Mars platziert sich kurz darauf auf dem Absperrgitter und performt „Countdown“ nah am Publikum. Zwischenzeitig steht (!) Mars auf den Händen des Publikums und sieht dabei überraschend smart aus. Nach „If I Ever Feel Better“, an diesem Abend ein mit Musik untermalter, in verzerrter Stimme ausgeführter Monolog, bekommt man den Eindruck, Thomas Mars hätte sich bis zur völligen Erschöpfung ausgepowert. Als dann der zweite Gitarrist der Band, Laurent Brancowitz, dem Publikum von Thomas Mars‘ Geburtstag erzählt – der Herr wurde am Tag des Konzerts 37 Jahre alt – folgt erst ein etwas holperiges Geburtstagsständchen, welches aber mit Hilfe eines vorgegebenen Rhythmus („That was NOT good!“) gerettet werden kann.

Akkus wieder aufgeladen, gibt Thomas Mars mit seinen Jungs noch „Rome“ vom Grammy-ausgezeichneten Album WOLFGANG AMADEUS PHOENIX zum Besten, läuft noch einmal ausgiebig durch das Publikum und dankt gefühlt jeder einzelnen Person für ihre Anwesenheit und die Glückwünsche. Zurück auf der Bühne, donnert er sein Mikrofon auf den Boden. Ein kurzes Instrumental-Snippet vom Eröffnungsstück „Entertainment“ beendet den wunderbaren Konzertabend – fast: Anschließend wird Lou Reed mit Video-Ausschnitten aus Andy Warhols Screen Tests geehrt, welche auf die Leinwand projiziert werden. Phoenix denken halt einfach an alles. 

Phoenix: Setlist des Berlin-Konzerts 2013

„Entertainment“

„Lasso“

„Lisztomania“

„Don’t“

„Long Distance Call“

„Rally“

„The Real Thing“

„Too Young“

„Girlfriend“

„Trying To Be Cool“ / „Drakkar Noir“ / „Chloroform“

„Run Run Run“

„Sunskrupt!“

„Consolation Prizes“

„S.O.S. In Bel Air“

„Armistice“

„1901“

Zugabe:

„Countdown“

„If I Ever Feel Better“

„Rome“

„Entertainment Instrumental Snippet“

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