Polizei rechtfertigt heimliche Gesichtserkennung beim Download Festival


Auf Festivals passieren neben Tanzen, Sex und Vollrausch auch oft zahlreiche Straftaten. Die britische Polizei will neuerdings mithilfe einer Gesichtserkennungssoftware dagegen vorgehen.

Die Polizei von Leicestershire nutzte am vergangenen Wochenende beim Download Festival erstmals eine Gesichtserkennungssoftware, um kriminelles Publikum zu überführen. Das Prekäre daran: Die Besucher hatten keine Ahnung davon.

Mit der neuen Technik, die auf dem Festival einem Testlauf unterzogen wurde, wolle man organisierte Verbrechen wie Taschendiebstähle oder Handyklau bei Großveranstaltungen eindämmen, sagt die Behörde laut „Police Oracle“. Die gesammelten Daten werden mit bereits gespeicherten Informationen abgeglichen, um Kriminelle zu identifizieren. Kritiker sehen in der Maßnahme den nächsten Schritt in Richtung Big-Brother-Gesellschaft.

Die Überwachung beim Download Festival war nicht die erste ihrer Art. Nach den Bombenanschlägen beim Boston Marathon im Jahr 2013 wurden auch beim Boston Calling Festival die diskreten Face-Checks durchgeführt. Renate Samson von Big Brother Watch äußerte gegenüber BBC ihre Sorgen diesbezüglich: „Wir möchten, dass böse Menschen geschnappt werden, wir möchten aber auch, dass unschuldige Menschen eine gute Zeit auf einem Festival haben, für das sie gutes Geld bezahlt haben und sie sich dabei nicht von der Polizei beobachtet fühlen müssen.“