Pressekonferenz zum Berlin Festival 2014: Das sind die wahren Gründe für den Umzug


Vielfältige Chancen bietet das neue Gelände dem Berlin Festival, das machten die Veranstalter heute in einer Pressekonferenz klar - allem voran die Möglichkeit nun 48 Stunden lang durchfeiern zu können.

Dass die Nachricht des Umzugs spontan erscheint, wissen die Veranstalter selbst. Melvin Benn, Mitgesellschafter und Organisator für Großfestivals wie Reading und Leeds, Stefan Lehmkuhl, der künstlerische Leiter des Berlin Festivals und Björn Döhring, Leiter der Berlin Music Week haben zur Pressekonferenz geladen, um ihre Entscheidung öffentlich zu verteidigen. Nicht etwa schleppende Ticketverkäufe seien Schuld an der Planänderung, vielmehr verfolgen sie einen Traum, was aus dem Berlin Festival einmal werden soll.

Schon nach Ende des Festivals 2013 hätten die Planungen für einen Umzug auf das Arena-Gelände begonnen, die Behörden zeigten sich jedoch bis April nur wenig interessiert. Aus Hoffnung auf eine positive Entscheidung seien auch die Ticketverkäufe später gestartet als sonst. Ende Juni sei schließlich doch noch das erwartete Signal der Behörden gekommen, sodass die Veranstalter nicht ein weiteres Jahr auf die Realisierung warten wollten.

Das Veranstalterteam des Berlin Festivals machte deutlich, dass es ihnen weniger um große amerikanische Headliner gehe, die die Massen anziehen. Vielmehr wolle man sich auf ein innerstädtisches Festivalerlebnis konzentrieren, das das Flair von Berlin einfängt. So kann man nun von Donnerstag bis Sonntag in Verbindung mit First We Take Berlin an 15 Spielstätten über 150 Acts sehen. Das Berlin Festival wird zudem zum 48-Stunden-Event, das bis zu 20.000 Besucher aufnehmen könne. Der Stress mit Shuttle-Bussen von Tempelhof nach Kreuzberg entfällt zudem – definitiv eine praktische Neuerung für die Festivalgänger.

Ab sofort nennt sich das Gelände um Arena, White Trash und Hoppetosse Arena Park – somit werde das Festival „bunter, wild gewachsener und abenteuerlicher, als das in den Weiten des Tempelhofer Flugfelds möglich gewesen wäre.“ Auf zwei großen Outdoor-Bühnen werden die angekündigten Acts, darunter K.I.Z., Editors, Woodkid und Bombay Bicycle Club, spielen. Zudem soll neben Kunstinstallationen im Art-Village auch das Food-Village mit Berliner Spezialitäten aus dem Street-Food-Bereich zum Leben erweckt werden. Ebenso werden die umliegenden Clubs am Berlin Festival mit Showcases beteiligt sein.

Dass das Berlin Festival so kurz vor Beginn (5.-7. September) umzieht, war für viele eine Überraschung. Über die Gründe wurde in den letzten Tagen viel spekuliert, dass man finanzielle Bedenken habe, das Projekt zu stützen, klammerten Benn, Lehmkuhl und Döhring allerdings bewusst und entschlossen aus. „Wir verlassen uns nicht auf große Headliner, das macht Berlin unserer Meinung nach nicht aus. Vielmehr geht es darum, worauf Berlin stolz ist, daher soll auch das Berlin Festival hip, integrierter und kohärenter sein.“