Adam Green & Binki Shapiro

Adam Green & Binki Shapiro

Rounder/Universal

In barockem 60s-Folk verhaftetes Duettalbum des New Yorker Freigeists und der Sängerin von Little Joy.

Adam Green kann mittlerweile machen, was er will. Mit der großen internationalen Karriere wird’s sowieso nichts mehr, auch sein Erfolg in Deutschland beschränkte sich auf lediglich ein Album, Gemstones (2005). Seitdem veröffentlichte er drei weitere Platten, die das Niveau seines Hitalbums zu keiner Stelle deutlich unterschritten, postet regelmäßig mit Philosophie spielenden Quatsch auf Facebook und stellt allerhand abstruse Bilder – unter anderem den Künstler selbst in diversen Phasen der Onanie zeigend – auf sein Fotoblog thelakeroom.com. Jetzt wollte er eben ein Duettalbum aufnehmen, was angesichts seiner offensichtlichen Vorbilder Frank Sinatra und Lee Hazlewood überhaupt nicht überrascht. Ebenso wie die Musik darauf. Formelhaft waren Greens Songs immer („Emily“ beispielsweise folgt derselben Standardstruktur wie „Beinhart“ und „Resi, i hol di mit mei’m Traktor ab“) und sie sind es auch im Zusammenspiel mit Binki Shapiro, die man als Mitglied von Little Joy, der Band um Stroke und Green-Spezi Fabrizio Moretti, kennen kann. Mit viel Hall und Engelschören ausgestatteter 60s-Folk ist das, barocker Pop, hier und da gibt es Ausflüge in Psychedelia und Surfrock. Da das Duo im Vorfeld der Aufnahmen jeweils mit einem Beziehungsende klarkommen musste, drehen sich die Texte um Liebe und deren Verlust. Auch hier keine Überraschungen. Doch Green weiß, dass er Spannung nie lange aufrechterhalten kann. Und so wendet er auch hier seinen alten Trick an: Bevor Langeweile aufkommt, ist der Song vorbei. Acht der zehn Stücke erreichen die Drei-Minuten-Marke nicht. Was diese Platte allerdings davon abhält, so kurzweilig wie Greens bisheriges Werk zu sein, ist die Ermangelung mindestens eines Hits. Der eine Haken, der eine Hook fehlt.