Eugene Mc Guinness

Chroma

Domino/GoodToGo

Schön und schade: McGuinness’ drittes Album ist eine Rock-Platte.

Sein letztes Album, THE INVITATION TO THE VOYAGE, war eine blitzgescheite Melange aus Referenzen von Kinks über Tricky bis zur Gegenwart, sparte nicht mit der großen Geste und blieb trotzdem in den Jahresbilanzen weitgehend unbeobachtet. Vielleicht liegt es auch daran, dass Eugene McGuinness auf CHROMA einen anderen Weg geht: Er lässt Ziertand größtenteils beiseite und konzentriert sich stattdessen auf elf stringente Sixties-Rocksongs.

Das ist einerseits schade, weil das Album die Idee von McGuinness als Popstar in einem Alex-Turner-Stil, die zuletzt Songs wie „Lion“, „Shotgun“ oder seine Version von Lana Del Reys „Blue Jeans“ transportierte, nicht unbedingt als Option zur Weiterverfolgung anbietet. Andererseits ist die Kraft, die diese Platte verströmt, bemerkenswert.

Vom ersten Track „Godiva“, einem um ein hübsches „Day Tripper“-Riff gruppiertes Gitarrenknäuel bis zum abschließenden „Fairlight“, einer Art Psychedelic-Dub, aus dem sich erst nach einer Weile eine Melodie herausschält, zelebriert der Brite hemdsärmeligen

Storytelling-Rock, der sich an den Größen des Genres orientiert und nur einmal so etwas wie Süßlichkeit verströmt: „All In All“ ist eine allumfassende Britpop-Ballade, die sich auch auf einem Mitt-90er-Sampler zwischen Hurricane # 1 und den Longpigs gut gemacht hätte.