Teesy

Glücksrezepte

Chimperator/Groove Attack

Der neuen Raop-Hoffnung fehlt zum Durchbruch der entscheidende Hit.

Was im Pop erfolgreich ist, zieht nicht nur Kopisten nach sich, sondern, wie so oft, artverwandte Züchtungen aus eigenem Hause. So war es nur eine Frage der Zeit, bis das Chimperator-Lager aus Stuttgart einen zweiten Cro ins Rennen um die Krone des Raop schicken würde. Nämlich: den Lehramtsstudenten Teesy.

Ein Debüt, das vornehmlich auf Floskeln beruhende R&B-Schmonzetten zu bieten hat und trotz der technisch herausragenden Stimme im großen Nichts zwischen ebenjenem Cro und Xavier Naidoo versandet. Teesy scheitert nicht nur an seinem Selbstverständnis als Bundes-Drake, sondern verbeißt sich so fest in das, was er für eine Art Zeitgeist hält, dass er dem nur hinterherhinken kann: „Hast du iPhone 4, brauchst du iPhone 5“, stellt er in „Generation Maybe“ fest.

Keine zwei Wochen nach dem LP-Release stellt Apple das iPhone 6 vor. Doch immerhin nennt Teesy den Schuldigen beim Namen: „Ich danke der Schule, den Höhen und den Tiefpunkten. Herrn Brandau für die wundervollen Musikstunden“, heißt es in „Danke“. Unser Glücksrezept lautet also: Teesy ignorieren, egal wie groß er wird. Und er dürfte sehr groß werden.