Deptford Goth

Songs

37 Adventures/[PIAS] Coop/RTD

Der Londoner Elektro-Songwriter begibt sich reichlich vorsichtig auf die Suche nach den Geistern des Soul.

Müsste man für die laufende Spielzeit 2014 ein Album küren, das den Sound zur Zeit festhält (ohne ihn etwa definiert zu haben oder gar fortzuschreiben), darf die Wahl ruhig auf SONGS von Deptford  Goth fallen. Der Londoner Singer/Songwriter bewegt sich auf R’n’B- und Dream-Pop-Pfaden, auf der Suche nach den Geistern des Soul, die immer noch geweckt werden wollen.

Vielleicht stimmt uns dieses Album nicht gar so positiv wie sein etwas orchestraler inszenierter dunkler Vorgänger, weil Deptford Goth über die Strecke von 40 Minuten seine defensive Grundaufstellung partout nicht verlässt. Um Himmels willen kein Risiko nach vorne eingehen. Er hat den Piano-Blues für trübe Laptop-Sonntage im Programm, er kann den Soul beinahe wie James Blake buchstabieren („Code“) und beherrscht auch die Klangmalerei in Sphären („A Circle“).

Die Stücke des Briten reichen hier aber kaum über die Idee „Songwriter trifft Elektronik“ hinaus, sie verschwimmen in einem Hauch von Dubstep, in dahingestoppelten Beats oder synthetischen Keyboardschlieren. Über den Sound der Zeit sagt das noch nichts aus. Aber über einen Songwriter aus London, der den bürgerlichen Namen Daniel Woodhouse trägt und gerade mal nicht so genau weiß, wo er steht.