Die Buben im Pelz & Freundinnen

Die Buben im Pelz & Freundinnen

Konkord/Rough Trade

Ganz Wien ist heut’ auf Heroin: Wurstvariationen zur berühmtesten Bananenplatte der Welt.

Die ironische Rezeption der ganz und gar unironischen Platte THE VELVET UNDERGROUND & NICO (1967) begann bereits vor gut drei Jahren mit The Pizza Underground, dem zumindest zeitweise sehr komischen Projekt um Macaulay Culkin und Phoebe Kreutz. Wo die New Yorker für das Artwork einen Fisch auswählten und die Songs in Pizzasprache übersetzten („All Pizza Parties“), prangt auf dem Cover der Buben im Pelz eine schöne, prall mit Brät gefüllte Wurst.

Musikalisch folgen sie der Methode, mit der die Neigungsgruppe Sex, Gewalt und gute Laune seinerzeit Bright Eyes, Babyshambles oder MGMT coverte, was nicht weiter verwunderlich ist, ebendort spielten die Pelzboys Christian Fuchs und David Pfister seinerzeit mit. Das Wienerische, das lässt sich früh feststellen, passt mit seinen maximal anthrazitfarbenen Stimmungen gut zu den Songs von Lou Reed und John Cale, die Wiener Geografie scheint es ebenfalls zu tun. Um ganz sicher zu gehen, reichen die Buben im Pelz auch inhaltlich eher Downer als Guttis: Aus „All Tomorrows Parties“ wird „Alle faden Parties“, getragen werden Humana-Kleider und Fetzen vom Naschmarktstand. Die Drogen werden nicht in „Lexington 125“, sondern am „Schwedenplatz“ gekauft, aus „I’ll Be Your Mirror“ wird „ Tiaf wia a Spiagl“.

Den „European Son“ positioniert man schließlich am Ende direkt an der Donau: „Wenn die Welt in’n Oasch geht, dann sagst du Ciao Ciao, Hey Hey, Baba“ heißt es im nun „Weana Bua“ betitelten Stück. Da wäre man schon sehr gerne dabei, wenn sie in’n Oasch geht, die Welt.

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