DAT Politics

No Void

Shitkatapult/Morr/Indigo

Das französische Synthie-Pop-Duo mag sich nicht entscheiden zwischen Popsong und Dance-Tauglichkeit.

Nehmen wir „Black Hole“. Eine kleine Synthie-Melodie legt sich immer wieder irisierend quer über den trägen Bumm-Paff-Beat. Eine teilnahmslose Männerstimme erzählt was von „love it“, eine andere singt davon, doch mal in den netten Himmel hinaufzuschauen. Es pulsiert, piepst und mäandert und führt zu nichts. „Black Hole“ ist nicht das einzige Stück auf NO VOID, das freundlich dahinblubbert, als wollten DAT Politics Träume vertonen. Immer wieder tauchen Melodien auf, Klänge und Beats, die man zu kennen meint, Referenzen an klassische Synthie-Pop-Momente. The Human League schauen vorbei. Kraftwerk auch, ebenso Giorgio Moroder und Jean Michel Jarre. Die Assoziationen, die aufscheinen, reichen vom klassischen „Tron“-Soundtrack über profane Werbemelodien bis hin zu Kirmes-Techno. Mal findet sich der Träumer unter einer Disco-Kugel wieder, dann fliegt er durch den Weltraum. Claude Pailliot und Geatan Collet beweisen mit NO VOID wieder einmal vor allem, dass sie sich ganz hervorragend in der Geschichte der elektronischen Musik auskennen. Dieses Wissen verarbeiten sie zu fantasievollen, detailreichen Miniaturen, die weder Popsong noch Dance-Track sein wollen. Denen andererseits aber, zu­mindest bisweilen, eine klare Idee ganz gut getan hätte.