Alexis Taylor

Piano

Moshi Moshi/Rough Trade

Echtes Solo: Der Sänger von Hot Chip wählt die reduzierte Variante und begleitet sich nur mit Tastenspiel.

Es ist immer eine Freude, „Crying In The Chapel“ zu hören, den großen Klassiker, bekannt gemacht von Elvis. Kann Alexis Taylor so etwas singen? Natürlich kann er! Er hat diese Stimme, die sehr zart werden kann und gar nicht die üppige Hipsterbegleitung erfordert, die ihn sonst umgarnt. Mit „Don’t It Make My Brown Blues Blue“, im Original von Loretta Lynns jüngerer Schwester Crystal Gayle, covert er dazu eines der erfolgreichsten Beispiele aus dem amerikanischen Songbuch der 70er.

Allgemein war Taylor bei PIANO aber nicht daran interessiert, nur Lieblingsstücke anderer vorzustellen. Die Musik aus dem eigenen Repertoire passt nach wie vor ins Programm. „So Much Further To Go“ aus dem letzten Hot-Chip-Album etwa oder „I Never Lock That Door“ und „Repair Man“ von der nie so richtig beachteten About Group. Der Londoner schafft es, all das authentisch und zusammenhängend vorzutragen.

Auf zusätzliche Klang­effekte verzichtet er die meiste Zeit – nur am Schluss nicht: Im Bonustrack „-“ hört man das Laufen und das Knacksen einer Platte – spannende Beigabe! Andererseits hatte Taylor nicht viel Raum, sich aus dem Fenster zu lehnen: Während der Aufnahmen verstarb ein enger Freund, der ursprünglich auch im Studio als Helfer eingeplant war. Mit diesen intimen Stücken erhält er einen angemessenen Abschiedsgruß.