Automat

Automat

Bureau B/Indigo

Sie stehn auf Berlin: Größen des deutschen Postpunk haben ein narratives Industrial-Album aufgenommen.

Jochen Arbeit, Achim Färber und Georg Zeitblom. Blixa Bargeld, Lydia Lunch und Genesis P-Orridge. Was fällt dem Postpunksozialisierten Menschen bei diesen Namen jetzt ein? Die Einstürzenden Neubauten natürlich, Throbbing Gristle, Die Haut, Sovetskoe Foto. Industrial und die Folgen. Im Projekt Automat schließen die Postpunk-Recken Arbeit, Färber und Zeitblom nun in weiten Instrumentalbögen entfernt an diese Zeit an; in den Narrationen ihrer Gastsänger entstehen Assoziationen zu dem Ort, der alle hier eint.

 Berlin, Stadt mit einst vier Flughäfen. Und noch mehr Lokalitäten, die musikalisch abzugrasen sich lohnt. Man kann sich die oft sechs, sieben Minuten langen Automat-Stücke als Anflugschneisen auf die roten Punkte vorstellen, die uns Google Maps gibt, kreisende Bassläufe, Jaki-Liebezeit-Gedächtnisbeats und Arbeits Gitarrenrufe aus dem Delay.

 Es rumort und blubbert wie im Dub, es ist Tanzmusik und doch wieder nicht. Denn es gibt leider keine Punktlandung auf AUTOMAT. So sehr diese Grooves auch Geschichten erzählen mögen, so sehr diese Geschichten auch den Groove kriegen, irgendwo geht Automat die Ansprache ans Publikum verloren. Die Musik bleibt für sich. Und allein in Berlin.