Bakery

Lucy

Axis Mundi Records/Rough Trade

Die Berliner debütieren mit einem vielschichtig-verkifften Allerlei aus TripHop, Dub, Soul und Psychedelia.

Der Trend, dass junge, schwer zitierfreudige und daher oftmals auch schwer einzuordnende Bands ihr eigenes mutmaßliches Genre auf ihrer Facebook-Seite verballhornen, bleibt weiterhin ein ziemlich lustiger. Im Falle des wunderbar vertripten Berliner Quintetts Bakery lassen sich die Songs ihres Debüts, LUCY, demnach dem Genre Electronic Afro-Punk zuordnen, was zu zwei Dritteln hinkommen mag – wenn da nicht der Punk wäre. Mit dem verbindet die Band nämlich in etwa so viel wie Rammstein mit Helene Fischer.

Was also ist das für eine Musik, die Bakery da auf LUCY versammeln? Nun, vor allem hat man es hier mit einer verteufelt clever zusammengerührten Melange aus dubbigen, souligen, jazzigen, psychedelischen und vor allem trip­hoppigen Elementen zu tun. Mit warmen, ungemein dicht angelegten Soundlandschaften und angerauten Vocals, mit filigranen Gitarrenlicks und entschleunigten Rhythmen, mit Songs, aus denen sich immer wieder smoothe, vernebelte Slow-Motion-Grooves herausschälen, die geradezu zum THC-Genuss auffordern (wunderbar etwa „Fly“, „Sands Of Time“ und „Swimming“).

Wurscht, ob das nun Electronic Afro-Punk oder Analogue Europop heißt – hörenswert bleibt es in jedem Fall. Davon konnten sich schon Besucher sowohl auf dem Fusion Festival überzeugen, wo Bakery sogar einen Headliner-Slot hatten, als auch beim Burning-Man-Spektakel in der Wüste Nevadas.