Bill Monroe – Blue Moon Of Kentucky 1934-1949

Wunder gibt es immer wieder. Vor allem im wundersamen Musikbusiness. Mit dem Soundtrack zum Coen-Brothers-Film „0 Brother, Where Art Thou?“ („Album des Jahres“ bei den Grammy-Awards, Nummer 1 der Billboard Charts) kam 2001 zum Beispiel eine Musik wieder ins Spiel, die keiner mehr auf der Mainstream-Rechnung hatte: Bluegrass. Der 1996 kurz vor seinem 85. Geburtstag verstorbene Bill Monroe gilt als „Erfinder“ des Genres – zumindest wurde es nach seiner Band, den Bluegrass Boys, benannt. Monroe entwickelte seit den frühen vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen traditionalistischen Country-Stil, der sich seine Ecken und Kanten bewahrte, sich durch Virtuosität, Harmoniegesang und Uptempo-Songs ganz bewusst von den damals schon auftauchenden Verpoppungstendenzen des Genres abgrenzen wollte. Auf drei Boxsets mit insgesamt zwölf CDs würdigte und dokumentierte das nicht oft genug zu lobende Bear Family-Label das Werk Monroes der Jahre 1950 bis 1979. Die frühen Aufnahmen des musikalischen Pioniers allerdings blieben lange Zeit im Dunkel. Bis auf eine Handvoll willkürlich kompilierter Sampler mit zahlreichen Überschneidungen gab es davon nichts zu hören. Und wieder einmal heißt es dank Bear Family: Schatz gehoben, Lücke geschlossen, Blue Moon Of Kentucky bietet in einer Box im LP-Format auf sechs CDs sämtliche Aufnahmen des Pioniers aus den Jahren 1936 bis 1949, darunter alle Duette der Monroe Brothers und sämtliche Sessions für das Columbia-Label mit zahlreichen Alternativ-Aufnahmen und Outtakes. 170 Aufnahmen, die die Geburtswehen des Bluegrass nacherzählen, bevor das Genre dann in den fünfziger Jahren – wiederum durch Monroe – zu einem populären Substil der Country Musik wurde. www.bear-family.de