Black Power :: Die zwanzig besten Soul-Platten

JAMES BROWN

There It Is (Polydor, 1972) Der unbestrittene „Godfather Of Soul“ in voller Fahrt: Auf ‚There It Is‘ zeigt der Soulbruder aus Georgia die ganze Bandbreite seiner Genialität. Knallende Funk-Peitschen wie ‚Talkin‘ Loud An‘ Sayin‘ Nothing‘ sowie bedrohlich orchestrierte Anti-Drogen-Songs wie ‚King Heroin‘ machen das Album zu einem Meilenstein des Soul.

BOBBY WOMACK

Womack Winners (Charly, 1068-1075) Nach einer kurzlebigen Karriere mit den Valentinos ergattert Bobby Womack Ende der sechziger Jahre einen Solo-Deal. Kurz darauf kreiert der selbsternannte „Last Soul Man“ sein urtypisches Destillat aus Soul, Country, Blues und Folk. Die Compilation ‚Womack Winners‘ vereint die besten Momente aus den Jahren 1968 bis 1975.

G LSCOTT-HERON

Pleces Of A Man (Flying Dutchman, 1071) Das zweite und beste Album des Black Poetry-Genies. Unterstützt von Jazz-Musikern wie Hubert Laws, Ron Carter und Bernhard Purdie spielt der damals gerade mal 22jährige Gil Scott-Heron Song-Klassiker wie ‚The Revolution Will Not Be Televised‘ ein. Nie klang der Polit-Soul besser und intensiver als auf diesem Album.

AL GREEN

rm Still In Love Wlth You (Hi, 1972) Zwischen 1971 und 1976 gelingt ihm so gut wie alles: AI Green kreiert unter Anleitung von Produzent Willie Mitchell seinen typischen Memphis-Sound: ein schleppendes Schlagzeug, gnadenlos spartanische Guitarlicks, ultrareduzierte Hornriffs — das alles wird gekrönt von AI Greens einzigartigem Gospel-Crooning.

THE ISLEY BROTHERS

Brother Brother Brother (TNeck. 1072) Nach Jahren als konkurrenzlos tighte Rhythm & Blues-Truppe wenden sich die Isley Brothers Anfang der siebziger Jahre neuen Ufern zu. Mit ‚Brother Brother Brother 1 gelingt ihnen eine himmlische Fusion aus Soul, Funk und Folkelementen. Wenig später landen die Isley Brothers einen weiteren Geniestreich mit dem Album ‚3+3‘.

LEROY HUTSON

Leroy Hutson (Warner, 1975) Leroy Hutson beginnt seine Karriere als Curtis Mayfield-Nachfolger bei den Impressions, 1973 macht er sich schließlich selbständig. Sein Solo-Album ‚Leroy Hutson‘ von 1975 ist ein fast vergessener Geniestreich mit aufwendig arrangierter Soul-Sophistication a la Marvin Gaye. Donny Hathaway und Curtis Mayfield. Ein echter Geheimtip!

ANN PEEBLES

I Can’t Stand The Rain (Hi, 1974) Ann Peebles, Ehefrau von Don Bryant, war so etwas wie das weibliche Gegenstück zu AI Green: Mit ‚I Can’t Stand The Rain‘ – produziert von Willie Mitchell – machte sie sich unsterblich. Das Album gilt mittlerweile als Klassiker des Memphis-Soul. Vier Jahre später stürmten übrigens Eruption die Charts mit einer Disco-Version des Titelsongs.

CURTIS MAYFIELD

Curtis (Curtom, 1970) Mit seinem ersten Solo-Album gelingt Curtis Mayfield gleich auf Anhieb der große Wurf: Musikalisch bricht er endgültig mit den starren Songstrukturen seiner ehemaligen Band Impressions und komponiert statt dessen große Soul-Hymnen wie das neunminütige ‚Move On Up‘. Ebenfalls essentielle Alben: ‚Live‘ (1971) und ‚Superfly‘ von 1972.

ISAAC HAYES

Hot Buttered Soul (Stax, 1969) Ein Album, das Soul-Geschichte schrieb: Üppige Streicher treffen auf dramatische Rhythmen und Isaac Hayes‘ unverwechselbare Honigbär-Stimme – reinrassige Pop-Songs mutieren bei Hayes zu symphonischen Soul-Epen. Glanzvoller Höhepunkt auf ‚Hot Buttered Soul‘: der fast i9minütige Song ‚By The Time I GetTo Phoenix‘.

Aretha Now (Atlantic, 1968) Outstanding! Mit ‚Aretha Now‘ (inkl. der beiden Klassiker ‚Think‘ und ‚See Saw‘) erreicht „Lady Soul“ im Jahr 1968 den Höhepunkt ihrer Kreativität. Ihr Gospel-beeinflußter, emotionaler Gesangsstil wird als Sensation gefeiert und revolutioniert die Soul-Landschaft. Ebenso empfehlenswert: sämtliche Atlantic Alben bis 1972.

DONNY HATHAWAY

Extension Of A Man (Atco, 1973) Songschreiber, Sänger, Arrangeur, Produzent — Donny Hathaway war ein begnadetes Multitalent. ‚Extension Of A Man‘ ist sein persönliches Meisterwerk mit fantastisch orchestrierter, spiritueller Soulmusik. 1979 beging Donny Hathaway, der vor allem durch seine Duette mit Roberta Flack Bekanntheit erlangte, Selbstmord.

COMPIL ATIONS

Atlantic Rhythm and Blues *947-*974 (8-CD Box) Hl Girls Hitsville USA: The Motown Singles Collection 1959-1971 U-CD Box) The Complete Stax/Volt Soul Singles 1959-1968 (9-CD Box) The Complete Stax/Volt Soul Singles 1968-1971 (10-CD Box) The Complete Stax/Volt Soul Singles 1972-1975 (to-CD Box) That’s Philly Sound That’s Soul (6-CD Box) This Is Northern Soul Top Of Stax Troubles, Heartaches & Sadness (special service)

MARVIN GAYE

What’s Going On (Motown, 1971)) Das wahrscheinlich beste Soulalbum aller Zeiten: tiefgründige und sozialkritische Songs über Umweltverschmutzung, den Vietnamkrieg, Ghettos, Gott und die Welt. Ein unerreichtes Meisterstück dank überirdisch fließender Grooves, begnadeter Basslines von James Jamerson und göttlicher Streicherarrangements.

OTIS REDDING

Otis Blue/Otis Redding Sings Soul (Stox/Volt, 1965) „Big 0“ — damals gerade 24 Jahre alt — auf seinem Zenit: Unterstützt von Booker T & The MGs und den Memphis Horns schreibt Otis Soulgeschichte mit handfesten R&B-Stampfern wie ‚Shake‘, ‚Respect‘ und Balladen wie Tve Been Loving You Too Long‘. Zwei Jahre später stirbt Redding bei einem tragischen Flugzeugabsturz.

SLY AND THE FAMILY STONE Anthology

(Sony, 1968-1972) Der bevorzugte Soulman der Woodstock-Generation. Für Sly Stone, einen Ex-Radio-DJ und Beatband-Producer, gibt es von 1968 bis 1972 keine kreativen Grenzen. Singles wie ‚Dance To The Music‘ und ‚Stand!‘ klingen so neu und revolutionär, als kämen sie von einem anderen Planeten. Die Initialzündung für unzählige Funkbands.

SMOKEY ROBINSON

A Quiet Storni (Motown, 1975) Nach überaus erfolgreichen Jahren mit den Miracles konzentriert sich Smokey Robinson 1972 auf seine Solo-Karriere. Mit dem Soft-Soul-Klassiker ‚A Quiet Storm‘ gelingt ihm drei Jahre später sein, nach eigener Einschätzung, persönliches Meisterwerk.

STAPLE SINGERS

The Best Of (Stax, 19, Nach einer Karriere als Gospel-Act landen die Staples Ende der 60er bei Stax Records. Dort entstehen ’71 bis ’75 ihre kreativen Sahnestückchen: Soulsongs mit Message und Gospel-Flavor wie ‚Respect Yourself — veredelt von Mavis Staples‘ Stimme.

STEV E WONDER

Talking Book (Motown, 1972) Ein neuer Vertrag ermöglicht Wonder Anfang der 70er totale künstlerische Kontrolle über sein Werk. Zeitgleich beginnt er mit Synthezisern zu experimentieren. Eines der ersten Resultate ist ‚Talking Book 1 , ein Album voller elektronischer Sounds und purer Emotion.

BILLWITHERS

Still Bill (Sussex, 1972) Obwohl er bereits 33 Jahre alt ist, als sein erstes Album erscheint, wird Withers einer der erfolgreichsten schwarzen Singer-Songwriter. Auf seinem zweiten und besten Album ‚Still Bill‘ brilliert er mit einem gefühlsgeladenen Mix aus Soul und Folk.

THE IMPRESSIONS

The Young Mod’s Forgotten Story (Curtom, i960; Von den Tantiemen der Impressions-Hits gründet Curtis Mayfield sein Curtom-Label. Dort besitzt das Trio alle Freiheiten, das politischste und musikalisch beste Album seiner Karriere einzuspielen. Ein Jahr später versucht Mayfield sein Glück dann solo.

THE TEMPTAT IONS

Anthology (Motown) Das perfekte Album gelang dem Motown-Quintett nie, dafür aber unzählige große Singles. Die Zusammenstellung ‚Anthology‘ präsentiert zeitlose Temptations-Klassiker wie ‚Cloud Nine‘, ‚Papa Was A Rolling Stone‘ und ‚Ball Of Confusion‘.