Born Ruffians

Birthmarks

Yep Roc/Rough Trade 15.4.

Nenn das Energy Pop: Die Kanadier demonstrieren, wie entspannt man Aufregung buchstabieren kann.

Es muss ja nicht immer das schwierige dritte Album sein. Born Ruffians haben sich für die Aufnahmen zu BIRTHMARKS auf einen Bauernhof im Nirgendwo Ontarios zurückgezogen und die Songs einfach mal kommen lassen (andere schrieben sie auf Tour und ließen sie wachsen). Diese Entspanntheit ist einem Großteil der neuen Aufnahmen anzumerken, sie tut den traditionell aufgeregten Songs der Kanadier gut. Melodien und Hook­lines finden Zeit und Raum, sich über dem kraftvollen Beat- und Bassfundament auszudehnen, in die eine oder andere Sackgasse zu laufen, aber mit doppeltem Tempo wieder herauszufahren, durch Keyboards und Chöre effektvoll ausgeleuchtet. Born Ruffians haben Anschluss an die Energy-Pop-Liga gefunden, in der Amerikaner wie Darwin Deez gerade die Pole-Positions einnehmen. Wobei die Band aus Toronto jetzt auch den synthetischen Funk für sich entdeckt hat („Rage Flowers“).