Brendan Benson

What Kind Of World

Lojinx/Alive

Nostalgisch schimmernder Powerpop von einer der Kapazitäten auf diesem Gebiet: Brendan Benson macht’s mal wieder alleine.

Man kann Brendan Benson nicht genug dankbar sein. Immerhin schrieb er vor einigen Jahren einen der schönsten Popsongs aller Zeiten. Die Rede ist hier keinesfalls vom Indie-Disco-Kracherle „ Good To Me“, sondern von „The Pledge“, einer und vielfarbigen Verbeugung vor Phil Spectors Sound aus dem Jahr 2005. Das Wissen um diese Qualitäten geriet in den Folgejahren allerdings ein Stück weit in den Schatten der etwas rockigeren Zusammenarbeit mit Jack White bei den Raconteurs. Die Nachricht eines neuen Solo-Albums ist insofern zu begrüßen. Zumal’s Brendan Benson immer noch kann. Geschickt bedient er sich im großen Spielkasten vornehmlich des Pop, zitiert die Großen (natürlich kann man bei „Bad For Me“ Billy Joel und den frühen Elton John raushören, wenn man das möchte, und natürlich klingt „Met Your Match“ nach den Cars), aber eben auch die, die nie ganz groß wurden, also Jonathan Richman, Jellyfish und Alex Chilton. Letzteren ersetzte Ken Stringfellow neulich übrigens bei einer Big-Star-Show. Dass eben dieser Stringfellow (aus dem letzten Line-up von Alex Chiltons Big Star und bei den Posies) und Jon Auer auf What Kind Of World zu hören sind, ist also nur logisch. Ob die Songs immer funktionieren? Nein, manchmal verlieren sich Brendan Benson und seine Mitmusiker im beherzten, aber letztendlich ziellosen Handwerk. Ob es wieder einen der schönsten Popsongs aller Zeiten gibt? Natürlich! „On The Fence“ heißt die Nummer, die das Album mit angemessener Country-Kante beendet. „I can’t decide on this way or the other, so I live my life just sittin’ on this fence“, singt Brendan Benson hier. Man kann sich ein schlimmeres Leben vorstellen. Key Tracks: „On The Fence“, „Bad For Me“