Brian Fallon

Painkillers

Island/Universal

Der Gaslight-Anthem-Chef spielt auch solo unbelehrbaren Klischee’n’Roll.

Man wünscht ihm ja irgendwie ein gutes Album. SINK OR SWIM (2007) und THE ’59 SOUND (2008), die ersten beiden Alben der tätowierten Springsteen-Chef­revivalisten The Gaslight Anthem waren melodische, gar mitreißende Platten, die ihren Mangel an Humor und Finesse durch schiere Energie wettmachten. Seitdem mariniert deren (Ex-)Sänger Brian Fallon in seiner eigenen Nostalgie für Zeiten, in denen man Frauen noch „Baby“ nennen konnte ohne zu Recht eine gewatscht zu bekommen, für fette amerikanische Karren und echte Typen wie Steve McQueen.

Wem das schon wie eine überzogene Liste von Klischees vorkommt, der sollte sich erst mal PAINKILLERS anhören – ein Dutzend Songs, in denen unablässig „Woah-oh-Chöre“ im Hintergrund brummen, in denen Fallon mal den Dylan („Mojo Hand“), mal den fucking Bono („Smoke“) gibt, und dabei singt, wie sehr ihn Frauen an Marianne Faithfull erinnern und wie früher das Gras im Wind wehte.

Die Arrangements sind Akustikgitarren-lastiger als bei The Gaslight Anthem, aber weil The Gaslight Anthem nun mal Brian Fallon war, kommen einem viele Songs bekannt vor. „Steve McQueen“ hat Fallon schon mal (und besser) als „Blue Jeans & White T-Shirts“ aufgenommen (auf der Gaslight-EP „Señor And The Queen“), und für „Red Light“ recycelt er kurzerhand den Refrain von „Casanova, Baby!“ (THE 59’ SOUND). Man wünscht ihm ja ein gutes Album. Aber das hier ist es nicht.