Bruce Gilbert :: The Shivering Man

Editions Mego

Noise & Rhythms: Der Ex-Wire-Gitarrist setzte seine Arbeit im Fragmentarischen fort.

Leicht vergisst man, dass Bruce Gilbert schon 30 war, als er das erste Wire-Album Pink Flag 1976 aufnahm. Als viele der späteren Punk Heroes noch die Schulbank drückten, studierte der Brite bereits an der Art School und experimentierte im College-Studio mit Sounds, die quer zum musikalischen Horizont der Punks lagen (Wire und drei, vier andere Bands ausgenommen). Das jetzt wiederveröffentlichte Solo-Album Gilberts von 1986 setzt praktisch dort an, wo der Wire-Gitarrist vor der Bekanntschaft mit Punk aufgehört hatte. The Shivering Man ist eine recht fragmentarische Track-Kollektion, die ihren stellenweisen Charme aus einem kruden Soundclash bezieht. Besonders gut nachzuhören in „Net In The Feather“: Die lokomotivenartigen Beats werden zuerst mit elektronisch verfremdeten, zerschnittenen Jaulgesängen collagiert und später von einem strengen Trompetenmotiv in eine ganz andere Richtung geschickt. Mit „Eline Cout II 6“ begibt Gilbert sich noch einmal in die Nähe der Synthie-Pop-Schiene. Doch der Zug war bereits abgefahren, der Track klingt wie ein sanftes Stück Goodbye.

INXS

Zehn Re-Releases

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Schlimme Frühwerke, ein paar Pop/Rock-Geniestreiche und ein tragisches Ende – menschlich wie musikalisch