Robbie Busch, Jonathan Kirby und Julius Wiedemann

Rock Covers

30. Oktober 2014

Wuchtiger Band über Plattenhüllen – mal Fundgrube, mal Sammelsurium.

Ein ehrlicher Satz steht schon gleich im Vorwort der Autoren: „Für beinahe jedes Cover in diesem Buch gilt: Man hätte auch ein ganz anderes nehmen können.“ Busch und Kirby, die aus dem Umfeld des Zentralorgans für Crate-Digger-Geschmäcklertum, dem Magazin „Wax Poetics“, stammen, lassen nämlich noch erschwerend hinzukommen, dass sie ihre Auswahl von über 750 Rock-Plattencovern durch teilweise widersprüchliche Kategorien begründen. Trotzdem blättert es sich am Ende fantastisch durch dieses gewichtige Buch, für das ein stabiler Coffee Table benötigt wird. Zwischendurch wird wohl so ziemlich jeder, der sich für einen Kenner hielt, noch ein bisher unbekanntes Detail finden. (Tatsächlich? Jamie Hewlett von den Gorillaz hat 1991 ein Plattencover für die Punk-Popband Senseless Things gezeichnet?) Interviews mit Designern wie Vaughan Oliver von 4AD, den Machern des Retro-Labels Norton Records und dem Black-Crowes-Sänger Chris Robinson leiten das Buch ein; Lieblingslisten von halb- bis dreiviertelberühmten Plattensammlern runden es ab. Angenehm unakademisch.