Marc Degens

Fuckin Sushi

VÖ: 18.02.2015

Geschichte einer fiktiven Bonner Band umgeben von reichlich Zigarettenqualm

Aufsehen erregte der Autor Marc Degens mit einer „FAZ“-Kolumne, in der er Romanauszüge erfand und kommentierte. Wer so gelungen den Literaturbetrieb parodiert, kann sich leicht ein Bandprojekt ausdenken. Und so sind die Personen, die Degens da in Bonn versammelt, ziemlich plausibel zusammengestellt: Da ist Niels, der Erzähler, Bassist und Liebhaber langer Lieder, der sich mit Lloyd, Nino und René, entschuldigung „R@“, zusammentut. Unter dem Motto „Ich will Weltfrieden und Abrentnern sofort“ treten sie, ohne sich Probeumstände zu machen, vor dem Heino-Café in Bad Münstereifel auf. Das alles ist flott und mit guten Gags erzählt (Stalin? Ist das nicht dieser Rapper aus Süddeutschland?). Aber oft wirkt der Roman, als habe er lieber ein Drehbuch sein wollen, so viele Zigaretten und Dosenbiere werden verbraucht. Alles ist ein bisschen zu dick aufgetragen. Weniger grelles Licht hätte dem Buch gut getan.