CeeLo Green

Heart Blanche

Warner VÖ: 6. November 2015

Der schrille Showman singt seinen modernen Revival-Soul-Pop – diesmal mit weniger Knalleffekt.

„Well, here I am“, beginnt CeeLo Green sein viertes Soloalbum mit herausforderndem Ton. Da ist er dann also wirklich wieder, der extrovertierte Old-School-Soul-Sänger, der die verschiedenen Stile – Motown, Philadelphia oder Stax, Gospel, Blues oder Pop – durcheinanderhaut, wie ihm der Kopf steht. Aber auch wenn einige Songs auf seinem ers­ten „richtigen“ Album seit 2010 mit viel Charme und schönen Melodien aufwarten, hat man das dumpfe Gefühl, dass der Höhenflug der alten Tage diesmal nicht recht gelingen wird. Denn vor allem fehlt auf HEART BLANCHE das „F**k You“ des letzten Albums: ein Hit.

Es geht gut los: die schön verhallten Jingle-Jangle-Gitarren in „Est. 1980s“ oder „Mother May I“ mit seinen schleppenden HipHop-Beats. Später weht durch „Sign Of The Times“ ein luftig-warmes Flöten-Sample aus der Titelmusik der 70er-Sitcom „Taxi“. Sonst aber wirkt es hier zu schrill („Working Class Heroes“), dort zu musicalhaft („Tonight“) oder zu sentimental: „Life reminds me of Robin Williams. We got to laugh the pain away“. Die Stimme ist natürlich weiterhin hinreißend. Wenn man sie als Stimme versteht, die diesen Revival-Soul für ein Publikum singt, das gar keinen Soul, sondern Pop hören will, dann ist sie immer noch richtig gut.