Ja, so war das eben mit dem Jazz: Einst Populärmusik im besten Sinne, verabschiedete er sich irgendwann in luftige intellektuelle Höhen, ließ das große Publikum zurück und bewegte sich nur noch in elitären Kreisen.

War’s wirklich so? Ja und nein, denn natürlich gab und gibt es Ausnahmen. Eine davon ist Charles Lloyd, Saxofonist und Flötist, geprägt von den Jazz-Pionieren, inspiriert von Blues, Folk und Rock, interessiert an Spirituellem und summa summarum ein ganz wunderbarer Gratwanderer, dem das Kunststück gelang, ein Publikum zu begeistern, das ansonsten eher Bob Dylan oder Grateful Dead präferierte.

Dorothy Darrs und Jeffery Morses Doku „Arrows Into Infinity“ erzählt dank Zeitzeugen, Archivaufnahmen und nicht zuletzt Interviews mit dem überaus sympathischen Hauptdarsteller nicht nur dessen Lebensgeschichte, sondern macht Lust darauf, Lloyds Musik zu entdecken. Es lohnt sich.