Clipping

Clppng

Sub Pop/Cargo

Auf seinem ersten richtigen Album kehrt das kalifornische Noise-Hop-Trio nicht mehr nur seine schrille Seite heraus.

„I need my shit loud“, informierte MC Daveed Diggs das geneigte Publikum im vorigen Jahr zu Beginn des Mixtapes MIDCITY. Diesen Wunsch erfüllten die ihm zur Seite stehenden Kumpanen sofort. Produzent Jonathan Snipes kann man als Mitglied des Elektro-Pop-Duos Captain Ahab kennen. Der Klangdesigner komponiert auch Musik für Film und Theater. Co-Produzent William Hutson hat sich unter dem Namen Rale schon eingehend mit Noisetronica beschäftigt.

Sie haben sich mit Diggs zusammengetan, weil er ein Stakkato-Reimer ist. Er kennt kein Halten und weiß sich gegen alle möglichen Störmanöver zur Wehr zu setzen. Das können außer Kontrolle geratene Bohrer oder Fax-Geräte sein, aber man muss auch mit Donnergrollen, zerschellendem Glas oder einstürzenden Gebäuden rechnen. Klingt gut? Das tut es, weil Clipping. dieses Mal überlegter zu Werke gehen. Manchmal wird es unheimlich.

In „Body And Blood“ prallen HipHop und Horrorfilm-Sounds zusammen, durch „Dream“ ziehen sich Glockengeläut nach Mitternacht sowie ein ruhiger Monolog und in „Get Up“ wird das Piepsen auf der Intensivstation mit der souligen Stimme von Mariel Jacoda gekoppelt. Noise Hop? Oder doch eher Doom Bop? Egal, wie man es nennt: Man wird von diesen Kaliforniern hervorragend bedient, wenn man Musik will, die anders, widerborstig und aufregend ist. Gerade Fans von Blackie oder Death Grips sollten hier aufhorchen.