Dan Bodan

Soft

DFA/[PIAS] Coop/RTD

Man möchte die richtigen Menschen einladen, auf einen Wein hochzukommen und bei Dan Bodans abseitigem Soul-Pop über die Liebe zu reden.

Seit zwei Jahren sorgt der in Berlin lebende Kanadier Dan Bodan für vermehrt aufkommende Bryan-Ferry-Momente auf den Mixtapes dieses Planeten. Der Sommer 2012 wäre ein anderer ohne das mitternächtliche „DP“, ein Song, auf dem Bodan über einen sanft puckernden Beat Gründe für den Beischlaf benennt und seine Stimme in den richtigen Momenten erhebt. Mit Freude ist zu vernehmen, dass der sonderbare Soul auch auf dem über die Disco-Popper von DFA kommenden Album in all seiner naiven Weirdness den Charme nicht verloren hat. Im Gegenteil: Ganz ungeniert klackert ein unbeholfener Garagebeat aus dem Restekoffer Burials im eher nach seinem eigenen Remix klingenden „Reload“ umher. Was für manche das Demo eines Demos ist, wirkt hier aufrichtig verspielt. Auch übergroß anmutende Drama-Nummern wie „Catching Fire“ wollen geliebt werden, den Schönheitspreis sahnt aber das herzig betitelte „For Heaven’s Sake (Let’s Fall In Love) <3“ ab, das weniger dringend klingt, als der Titel verspricht, sondern eine wunderschön gecroonte Ballade straight aus den 50ern mimt. Dafür alle Eistüten dieser Welt: <3